Rezension zu "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig
von Kathleen1974
Rezension
Titel: „Die Mitternachtsbibliothek“
Autor/Autorin: Matt Haig
Verlag: Droemer
Auflage: 2021
Seitenanzahl: 318
Klappentext:
„Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.“
persönliche Einschätzung des Buches:
Dieses Buch nahm mich mit auf eine ganz besondere Reise durch ganz viele verschiedene Leben der Protagonistin Nora. Ganz zu Beginn des Buches wirkte Nora sehr jung, ja fast noch kindlich auf mich. Später allerdings hat sich dies für mich gefühlsmäßig dann „eingespielt“ und sie wirkte auf mich dann ihrem Alter entsprechend.
Mir hat es sehr gefallen, wie dieser Roman aufgebaut ist. Zunächst lernt man Nora intensiv mit samt ihren Gefühlen und ihrer Denkweise, aber auch ihr Umfeld kennen. Danach, als der „Hauptteil“ des Buches begann, entwickelte sich diese Geschichte mit all ihren Erfahrungen, Erlebnissen, die die Protagonistin „erlebte“. Der Roman gestaltete sich – durch das Erleben der verschiedenen Leben – sehr dynamisch.
Das Erstaunlichste für mich dabei war, dass ich ganz automatisch auch über mein eigenes Leben nachdachte. Es kam immer wieder dieses „Was wäre, wenn…?!“ auf. Gleichzeitig steckte ich mit Nora so tief in ihrem eigenen Leben fest, sodass mich kaum etwas vom Lesen ablenken konnte und ich mir für sie nur das Beste wünschte.
Neben dem Hineinfühlen in Noras Leben, war aber auch immer Spannung zu spüren. Die Idee der Mitternachtsbibliothek find ich fantastisch und vor allem die letzten Seiten sehr lehrreich. Als ich das Buch beendet hatte, konnte ich meinen eigenen Gedanken freien Lauf lassen und mir für mein eigenes Leben so einiges mitnehmen.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt, spannend ist und von einem besonderen Schreibstil zeugt.
Bewertung:
5 von 5 Sternen