Cover des Buches Die Radleys (ISBN: 9783785744017)
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Rezension zu Die Radleys von Matt Haig

Rezension zu "Die Radleys" von Matt Haig

von Mandel vor 14 Jahren

Rezension

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Mandelvor 14 Jahren
Nein! Nicht schon wieder ein Vampirroman – das schwirrt sicherlich in vielen Köpfen herum. Doch Die Radleys von Matt Haig sind keine gewöhnlichen Vampire. Die Radleys sind eine ganz gewöhnliche Familie. Rowan und seine Schwester Clara wohnen zusammen mit ihrem Eltern, Peter und Helen, in einem ganz gewöhnlichen Reihenhaus, in einem kleinen englischen Dorf. Auf den ersten Blick erscheint an ihnen nichts Ungewöhnliches oder Außergewöhnliches. Nun gut, Rowan liebt es rohes Fleisch zu essen und dies in großen Mengen. Clara hingegen versucht dem Geschmack von totem Tier komplett zu entfliehen und flüchtet sich in den Veganismus. Allerdings geht es ihr zunehmend schlechter. Besonders ihre Mutter Helen macht sich um Clara sorgen. Sie weiß warum es ihrer Tochter so schlecht geht, aber sie kann es ihr einfach nicht sagen. Das muss sie schließlich auch gar nicht. Clara entdeckt auf einer Party selber, was sie ist. Die Radleys sind Vampire. Vampire die versuchen dem Durst nach Blut zu widerstehen und ein ganz normales Leben zu führen. Doch früher oder später musste es raus kommen. Und warum nicht ab und an ein wenig Blut trinken, wenn es doch den absoluten Kick verspricht? Die Radleys sind nicht die einzigen Vampire in der Literatur, die versuchen dem Blutsaugen ein Ende zu setzen. Die Culluns machen es ebenso, wobei diese immerhin noch auf Tierblut zurückgreifen. Auch Darren Shan weigert sich in jungen Jahren der Lust nachzugeben. Die Peter und Helen Radley hingegen versuchen nicht nur „normal“ zu sein, sondern verheimtlichen ihren Kindern, was für Kreaturen sie wirklich sind. Es ist kein Wunder, dass es früher oder später durch einen Unfall heraus kommt. Matt Haig schrieb mit seinem Vampirroman "Die Radleys" eine recht einfache Geschichte, die keine besonderen Höhen und Tiefen aufweist. Die Geschichte ist vorhersehbar und die Charaktere nicht besonders tiefgründig. Als Buch sicherlich keine besonders anziehende Konstellation, doch Sascha Rotermund schafft es mit seiner ironischen Stimmlage der Geschichte etwas Besonderes einzuhauchen. Gekonnt setzt er die einzelnen Figuren in Szene und verdeutlicht durch seine Stimmfarbe ihre Charakterzüge und Gefühle. Die Hintergrundmusik wirkt hinzukommend mystisch, wobei sie manchmal auch als aufdringlich bezeichnet werden kann. Aus der Sicht eines Jugendlichen sicherlich gruselig. Wer kommt bei so einer makaberen Geschichte nicht auf die Idee, dass der eigene Nachbar ein Vampir sein könnte? Ein Beispiel für ein Buch, das durch einen guten Sprecher so aufgefrischt wird, dass sich das Hören auch für den erwachsenen Leser lohnt. Und es ist ganz sicher kein gewöhnlicher Vampirroman. Hier fließt außergewöhnlich wenig Blut. Ein eher friedlicher Roman für Jugendliche ab 14 Jahren, die in die Welt der Blutsauger abtauchen wollen. Fazit: Ein wunderbares Hörbuch mit toller Hintergrundmusik, welche die richtige Halloweenstimmung versprüht. Eine Hörempfehlung für den Herbst.
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