Rezension zu "HOYT - DER KILLER VON FOREST GROVE" von Matt Serafini
Slasher-Fans aufgepasst! Ihr habt Bock auf Killer und mögt Slasher-Popcorn-Kino auch in Buchform? Dann dürfte euch „Hoyt“ gut gefallen!
Mein blutrünstiges Herz ist jedenfalls ziemlich auf seine Kosten gekommen, auch wenn sich die Story anders entwickelte, als ich es zunächst vermutet habe.
Aber von vorn:
Protagonistin Melanie Holden entkommt vor 25 Jahren dem Killer Cyrus Hoyt, der sich bei einem Amoklauf im Camp Forest Grove richtig austobt, er schlachtet ordentlich drauflos und Melanie hatte wohl einen sehr fleißigen Schutzengel, der sie nicht zu den zahlreichen anderen Opfern zählen lassen wollte. Im Gegenteil setzt sie sich erfolgreich zur Wehr - und ihm heftig zu. Zu heftig?
Natürlich hinterlassen die damaligen Geschehnisse ihre Spuren und sie fürchtet sich auch Jahre später noch immer davor, dass er sie finden könnte. Obwohl ihr immer wieder erklärt wird, dass er nicht mehr lebt, beruhigt sie das nicht. Zu Recht?
Um unter anderem ihre inneren Dämonen zu bekämpfen, kehrt sie nach einigem hin und her überlegen und gutem Zureden an den Ort zurück, der ihr Leben so sehr veränderte. Nicht jeder sieht die Rückkehr wohlwollend und freundlich, nur … warum?
Was hat es mit Camp Forest Grove und Hoyt auf sich? Welches Geheimnis wird hier verborgen?
Kann sie endlich mit den damaligen Erlebnissen abschließen und endgültig begreifen, dass der Killer tot ist? Oder ist er es nicht und all ihre Ängste sind begründet? Oder aber erwartet sie an diesem Ort etwas ganz anderes, als sie sich je hätte vorstellen können?
Diese Story muss man recht konzentriert und aufmerksam lesen, denn unerwartete Wendungen und Entwicklungen – besonders gegen Ende - stehen an, die man zum einen überrascht und zum anderen innerlich feiernd vor den Bug geknallt bekommt. Habe ich nicht so kommen sehen und es gab dem ganzen einen zwar erst etwas befremdlichen, aber letztlich doch ziemlich besonderen Bei- bzw. Nachgeschmack.
Sehr brutal und schonungslos wird gemetzelt und Blut vergossen, man fühlt sich tatsächlich in diverse Horrorfilme katapultiert und bekommt Dank des sehr bildhaften und detaillierten Schreibstils des Autors ein ziemlich lebendiges Kopfkino verpasst. Muss man mögen, klar! Genre-Fans haben hier definitiv ihren Spaß.
Ich war ja ein paar Mal der Meinung, ich hätte den totalen Durchblick und wüsste, wohin das ganze letztlich führt. Hab mich geirrt. Sehr geirrt.
Matt Serafini hat das, was ich erwartet habe, richtig gut erfüllt und mich nicht enttäuscht, auch wenn ich eigentlich besonders was das bereits angesprochene Ende (auch in anderen Büchern) meist ein wenig hin- und hergerissen bin, ob mir diese Art oder Auflösung wirklich gefällt.
Ein klein bisschen Geduld und auch Sitzfleisch muss man ebenfalls mitbringen, denn „Hoyt“ wird ziemlich ausschweifend erzählt und hätte für mein Empfinden vielleicht hier und da ein bisschen weniger sein dürfen. Aber insgesamt habe ich bekommen was ich wollte und mir in etwa auch so vorgestellt habe.
Hat Spaß gemacht!