Rezension zu "Der Schwur des Piraten" von Matteo Mazzuca
„Du bewegst dich wie eine Katze. Hast du auch den Mumm, ein Schiff zu kapern, in die Kabinen zu klettern und sie auszuräumen? Nicht jeder ist zum Stehlen geboren.“ „Uch schon, Captain.“ Spinn lächelte. Es war genau das, was er immer gemacht hatte.
Der Waisenjunge Spinn wächst in einem englischen Küstenort auf, bis dieser von Piraten zerstört wird, die auf der Suche nach ihm sind. Er kann entkommen und heuert auf dem nächsten Schiff an, das vorbeikommt. Wieder Piraten. So wird aus dem Waisenjungen ein Schiffsjunge und bald schon ein Pirat. Für ihn ist es die Gelegenheit, seinen verschwundenen Bruder zu suchen. Doch so einfach ist das nicht, da der Schwarze ihn braucht, um die Welt zu erobern und daher seine untoten Legionäre auf ihn hetzt.
Im Großen und Ganzen ist das Buch eine typische Abenteuergeschichte mit einigen fantastischen Elementen. Der Schreibstil ist einfach, die Kapitel kurz und die Zusammenhänge sind sehr bald schon zu erkennen. Der Gegenpart taucht in einigen Kapiteln auf und schon weiß der Leser, wer gut und wer böse ist. Daher ist die Geschichte auch für jüngere Leser geeignet, wenn auch einige brutalere Szenen vorkommen, so werden diese niemals übertrieben dargestellt und die Kampfhandlungen sind passend zum Thema gewählt. Die Geschichte war ganz nett, wenn auch nicht überragend. Den Dialogen fehlte ab und zu die Würze und der Spannungsbogen wurde nicht ganz durchgezogen. Vielmehr hatte ich das Gefühl, eine Aneinanderreihung von Abenteuern zu lesen. Die Aufmachung des Buches ist sehr passend: Das Schwarz des Covers und des Buchrückens wurde auch für die Seitenränder übernommen, sodass das Buch in geschlossenem Zustand komplett schwarz aussieht. Zudem zieren Piratentotenköpfe jeden Kapitelbeginn und gekreuzte Knochen die Seitenzahlen.
Fazit: Nicht überwältigend, aber dafür, dass der Autor das Buch mit sechzehn Jahren geschrieben hat, überraschend gut gelungen. Das offene Ende hat mich ein bisschen gestört, da ich das Buch nicht als Auftakt zu einer Serie, sondern als alleinstehend sah.