Cover des Buches Silver Linings (ISBN: 9783499230356)
Rezension zu Silver Linings von Matthew Quick

Tolle Thematik, teils etwas langwierig und amerikanische Sichtweise

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein merkwürdiges und doch schönes Buch. Teilweise etwas langgezogen.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Erster Eindruck:


Ich habe damals den Film gesehen und fand ihn wirklich schön, eine interessante Thematik, die ja doch so selten beachtet wird. Kurz darauf habe ich gesehen, dass es dazu ein Buch gibt. Also kam es auf meine Liste. Doch ich habe schnell festgestellt, dass es nie gut ist, Buch und Film zu vergleichen...

Worum geht's:


Die Geschichte handelt von Pat Peoples, der in der psychiatrischen Klinik war, oder am 'schlimmen Ort' war, wie er es immer nennt. Für ihn dreht sich alles nur darum die Auszeit mit seiner Frau Nikki zu beenden. Daher tut er alles dafür, ein besserer Mensch zu sein, er trainiert, liest Bücher, aus ihrem Unterricht.
Da er jedoch täglich mehrere Tabletten nehmen muss, wohnt er bei seinen Eltern, bei seiner Mutter, die sich liebenswürdig um ihn kümmert, und seinem Football-verrückten Vater, der eher mürrisch ist und kaum ein Wort mit ihm spricht.
Von da an dreht sich nahezu alles um Football, seine regelmäßige Fitness, wobei ihn Tiffany begleitet. Diese hat ihren Mann verloren und befindet sich ebenfalls in Therapie, mehr und mehr wird die Ähnlichkeit der Beiden klar. Doch alle wissen, was passiert ist, bevor er an den schlimmen Ort kam, nur Pat nicht. Und warum sind für alle mehrere Jahre vergangen, während es für ihn nur Monate waren?

Was ich denke:

Insgesamt behandelt diese Geschichte ein interessantes Thema, psychisch kranke Menschen, die versuchen zurück ins Leben zu finden. Ein interessanter Schreibstil, einem Tagebuch ähnlich und für das Verständnis des Charakters gut.
Doch das Buch wird teils aus sehr amerikanischer Sicht angegangen, wie ich finde. Der Therapeut lässt sich beeinflussen, beeinflusst damit seinen Patienten und lässt sich von dessen Mutter reinreden. Hinzu kommt die Familie und Freunde, die sich immer wieder abfällig über diese 'Tablettenschlucker' äußern.
Die Sichtweise von Pat ist gut nachvollziehbar, wenn auch teils etwas langgezogen und etwas langweilig, da es sich häufig nur um seine tägliche Fitness und Football-Spiele dreht. Alles Dinge, die ihn stabilisieren, aber dennoch Kanne s nicht die Spannung ersetzen. Ab der Mitte des Buches geschieht kaum etwas und die Spannung, der Wille weiter zu lesen, schwinden fast gänzlich. Man quält sich nicht weiter, aber man freut sich auch nicht unbedingt.
Zum Ende hin nimmt die Spannung wieder zu, ich habe mich wirklich aufs Ende gefreut, im positiven Sinne, und es wurde ein schönes und würdiges Ende, dennoch gepaart mit einigen Zweifeln.

Was letztlich bleibt:

Ehrlich gesagt, war ich ein wenig enttäuscht. Natürlich sind Buch und Film, auch in diesem Fall nicht zu vergleichen. Es wurden einige Dinge verdreht und anders dargestellt, aber wie gesagt, das ist ja bei Filmen häufig so.
Im Buch selbst passiert teilweise leider sehr wenig und auch die Entwicklung ist teilweise nicht erkennbar. Hinzu kommt die amerikanische Sichtweise auf psychische Krankheiten, die mich persönlich wirklich gestört hat.
Demnach kann ich das Buch nur begrenzt weiterempfehlen.
Daher bekommt das Buch von mir 3 Sterne.
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