In der Arktis nichts Neues
von Jare
Kurzmeinung: Erneuter Aufguss einer Handlung, die man von Matthew Reilly schon kennt.
Rezension
Eine Gruppe von Söldner bringt auf der arktischen Dragon Island einen ehemaligen sowjetischen Waffenstützpunkt in ihre Hände und will einen ganz perfiden Plan umsetzen. Sie wollen die gesamte nördliche Atmosphäre mit einem brennenden Gas überziehen und so die Menschheit auslöschen. Die Vorbereitungen laufen auch Hochtouren und die Regierungen stehen vor der Kapitulation. Einzig der bei der CIA in Ungnade gefallene Captain Shane Schofield, genannt Scarecrow ist mit einer ungewöhnlichen Truppe aus Zivilisten und Marines vor Ort. Gemeinsam nehmen sie den schier aussichtslosen Kampf gegen die Army Of Thieves, wie sich die Terrorgruppe nennt, auf. Und sie müssen sich beeilen, da sie nicht einmal mehr fünf Stunden Zeit haben, die Zündung des arktischen Feuers zu verhindern.
Zum fünften Mal schickt der Australier seine Figur Shane Schofield in die literarische Schlacht. Und der Goodfather des Actionthrillers spart wieder einmal nicht mit dem Markenzeichen, dass ihn berühmt gemacht hat. Action, Action und nochmals Action. Die Romane von Matthew Reilly sind eine Mischung aus Kinofilmen von Michael Bay und einem Ego-Shooter-Videospiel. Und bei Werken wie „Ice Station“ oder „Die Offensive“ hat das auch ganz fantastisch funktioniert. Sicher erwarte ich keine nobelpreisverdächtige Literatur, wenn ich mich mit einem Roman von Matthew Reilly in die Leseecke verziehe. Und in den meisten Fällen konnte mich der Australier auch ganz ausgezeichnet unterhalten.
Leider hat dies bei „Arctic Fire“ nur bedingt funktioniert. Dabei unterscheidet sich der Roman nicht von den Werken, die ich eben genannt habe. Vielleicht ist dies aber auch der Knackpunkt. „Arctic Fire“ bietet wieder jede Menge Action und Tempo, doch ich konnte mich beim Lesen des Eindrucks nicht erwehren, dass alles schon mehrfach gelesen zu haben. Sicher hat der Roman Szenen, die mich gefesselt haben (z.B. als Shane Schofield vom Anführer der Terrorgruppe brutal gefoltert wird). Doch über allem schwebt ein wenig das Damoklesschwert der Tatsache, dass Matthew Reilly seine Scarecrow-Geschichten bis zum Anschlag ausgereizt hat. Hin zu kommt, dass auch hier das Personal recht eindimensional in Gut und Böse unterteilt ist und nur wenige Figuren (z.B. Schofields langjährige Weggefährtin Mother) wirklich interessant angelegt sind.
Fazit:
Fans von Matthew Reilly werden sich auch „Arctic Fire“ lieben, gibt der Autor seinen Lesern doch das, was sie von ihm erwarten: Action bis zum Abwinken. Wer etwas mehr erwartet, wird hier eher schlecht bedient. Bisher hat mich das nicht gestört, doch in diesem Fall hatte ich das Gefühl einen Teebeutel zu lesen, den Matthew Reilly schon mehrfach aufgegossen hat und der jetzt doch anfängt, ein wenig fade zu werden.