Matthias Bieling

 4,4 Sterne bei 18 Bewertungen
Autorenbild von Matthias Bieling (© Sophia Patricia Bieling)

Lebenslauf

Matthias Bieling wurde 1966 am südlichen Rand des Ruhrgebietes geboren. Nach Abitur, kaufmännischer Lehre und Studium der Wirtschafts-, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften begann er eine Karriere in der freien Wirtschaft, die ihn in Geschäftsführungspositionen in operativen Gesellschaften eines DAX-Konzernes, des großen Mittelstandes und als geschäftsführender Gesellschafter eines eigenen Unternehmens sowie in interessante Beratungs- und Interimmandate brachte. Matthias Bieling ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Oldenburg. Mehr gibt es unter https://matthias-bieling.com/

Zunächst nur als Hobby begann Matthias Bieling zu schreiben. Im Herbst 2021 legte er sein Debüt als Krimiautor vor. Im Frühjahr 2023 erschien sein zweiter Roman. Matthias Bieling ist Mitglied in der renommierten Vereinigung von Autoren für Krimis DAS SYNDIKAT. Im Mai 2023 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. https://www.das-syndikat.com/


Alle Bücher von Matthias Bieling

Cover des Buches Der Kelch der Wiederkehr (ISBN: 9783961361151)

Der Kelch der Wiederkehr

(15)
Erschienen am 25.09.2021
Cover des Buches Das Kapital der Gesellschaft (ISBN: 9783961361588)

Das Kapital der Gesellschaft

(3)
Erschienen am 25.05.2023

Neue Rezensionen zu Matthias Bieling

Cover des Buches Der Kelch der Wiederkehr (ISBN: 9783961361151)
LuiseLottes avatar

Rezension zu "Der Kelch der Wiederkehr" von Matthias Bieling

LuiseLotte
Starke Geschichte mit beträchtlichem Informationswert

Wäre mir Matthias Bielings Roman „Der Kelch der Wiederkehr“ nicht im Rahmen einer Leserunde begegnet, hätte er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nie den Weg zu mir gefunden, die ich mich zugegebenermaßen bei der Auswahl meiner Lektüre oft genug auch durch das Cover inspirieren lasse. Die für den komplex-kompliziert-verwundenen Roman, den ich auch nach beendeter, streckenweise recht mühevoller Lektüre weder dem Genre Krimi noch Thriller eindeutig zuordnen konnte, gewählte Umschlagsgestaltung empfinde ich als verunglückt und was immer darauf zu erkennen sein soll stellte, und stellt mich nach wie vor, vor ein Rätsel, lässt mich jedoch darüber nachsinnen, wie viele wirklich gute Bücher ungelesen bleiben, weil sie in einem so wenig ansprechenden Kleid daherkommen.

Nun, man sollte besser also auch den unansehnlichen Büchern einen zweiten Blick widmen, sie womöglich gerade dann zur Hand nehmen, den Covertext sorgfältig lesen, der im Übrigen den Ausschlag gab, dass ich mich näher mit Matthias Bielings Erstling beschäftigt habe, denn er ist so vollgepackt, dass ich ihn zweimal lesen musste, um eine Ahnung zu bekommen, was da auf mich als Leserin warten würde. Und genau das weckte natürlich meine Neugierde, denn der schwachen und oft irreführenden Covertexte gibt es genug!

Eine intelligente, aber nicht einfach zu lesende Geschichte, wie ich alsbald feststellte, die von mannigfachen Personen, seien es Handlungsträger oder bloße Nebenfiguren, bevölkert wird, die man erst einmal sortieren musste, um sie schließlich, nach und nach freilich, manche davon erst am Ende des Buches, einordnen zu können. Das gilt übrigens auch für die Handlung selbst! Da so viele Schauplätze aufgemacht wurden, war über weite Strecken so klar nicht, worum es eigentlich geht in dem 'Fall' – der ebenso wenig klar umrissen ist -, in den sich der Dortmunder Privatdetektiv Jupp Koslowski verbeißt, der zufällig des Weges kommt, als die Polizei einen, wie bald klar wird, ermordeten Krankenwagenfahrer auffindet, was allerdings nur der Beginn einer ungeheuerlichen Geschichte sein sollte, bei der nicht nur Jupp die Haare zu Berge stehen würden. Aus irgendeinem Grunde, vielleicht aus echtem Interesse, vielleicht wegen der schönen Augen der Witwe des Opfers, vielleicht auch nur deswegen, weil gerade Flaute herrscht in seiner Detektei, verfolgt er Spuren, die so vage sind, dass er sich eher blind vorantastet als ziel- und planvoll zu Werke zu gehen.

Ziel- und Planlosigkeit scheinen dem Detektiv, aus dessen Blickwinkel die gesamte Geschichte erzählt wird, eigen zu sein. Doch kann man dies nur mutmaßen, denn Jupp hält zwar unendlich viele und lange innere Monologe, mit denen er die Leser an seinen vielfältigen Beobachtungen teilhaben lässt, die sich zu großen Teilen auf die Physiognomie derjenigen beschränken, die ihm während seiner eher intuitiven als zielgerichteten und von handfesten Verdachtsmomenten untermauerten Ermittlungen über den Weg laufen und die vollkommen subjektiv sind, aber er selbst, seine Person und Persönlichkeit bleiben im Dunkeln. Nur scheinbar freilich, denn bei genauem Lesen – und ohne dieses würde man sich hoffnungslos verirren in dem vielschichtigen Plot mit hohem Informationswert zu den unterschiedlichsten Themen – kann man sich aus den vielen, nicht auf den ersten Blick ersichtlichen, über die Handlung verstreuten Versatzstücken ein recht schlüssiges Bild des Privatdetektivs machen, das dann aber, wie Jupps eigene Beobachtungen, natürlich subjektiv bleibt. Halten wir ihm also der Einfachheit halber zugute, dass er geschult oder sehr talentiert ist in der spontanen Einschätzung seines Gegenübers, zumal er am Ende des Romans, an dem er endlich einmal Klartext redet und sämtliche Handlungsstränge logisch zusammenführt, tatsächlich in Vielem rechtbehalten soll.

Da jede Rezension die Meinung des Rezensierenden widerspiegelt und nicht darin bestehen sollte, das zu besprechende Werk nachzuerzählen, verweise ich an dieser Stelle auf die so aussagekräftige wie aber auch verwirrende Inhaltsbeschreibung auf dem Cover, die ich wiederum als sehr geglückt betrachte, gaukelt sie dem potentiellen Leser doch, wie – und hier wiederhole ich mich – das leider nur allzu oft zu erleben ist, nichts vor, was er in dem Roman dann vergeblich sucht! Hoffnungen, die sie erweckt, werden erfüllt, freilich auf lange undurchsichtigen und labyrinthartigen Pfaden, was zum einen der Komplexität der Handlung geschuldet ist, aber zum anderen der Art und Weise, auf der der Autor seine Geschichte erzählt und die sich durchaus abhebt von der üblichen Roman- oder Krimi- oder Thrillerkost - und die ich als gewöhnungsbedürftig bezeichnen möchte. Im positiven Sinne, denn der Autor traut seinem Leser etwas zu, fordert ihn zum Mit- und Andersdenken auf, setzt seine Spannungselemente auf seine Art, ist auch, wie man in den äußerst befriedigenden Schlusssequenzen erfahren kann, immer fair dem Leser gegenüber. Keine Blindfährten und - außer Jupps langatmigen Beobachtungs- und Bewertungsmonologen – kein Wort zu viel, was bedeutet, dass auch die beim ersten Lesen unwichtig und zu vernachlässigen erscheinenden Kleinigkeiten am Rande und fast beiläufig gegebene Informationen von Bedeutung sind und sich während des Fortgangs des Geschehens nahtlos einfügen, gar wie zufällig auf den ihnen gebührenden Platz in dem großen Mosaik fallen, das der Autor durchaus genial entworfen hat, und das zu enträtseln ich zunehmend als spannende und anspruchsvolle Herausforderung betrachtet habe. Bleiben wir also neugierig auf Jupp Koslowskis nächsten Einsatz!

Cover des Buches Das Kapital der Gesellschaft (ISBN: 9783961361588)
echs avatar

Rezension zu "Das Kapital der Gesellschaft" von Matthias Bieling

ech
Vielschichtiger Kriminalroman, der im Ruhrgebiet und in Berlin angesiedelt ist

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Matthias Bieling seinen Privatdetektiv Josef „Jupp“ Koslowski in seinen zweiten Fall, der ihn von Dortmund aus auf das politische Glatteis in Berlin und zurück in die deutsche Vergangenheit führt. Komplett überzeugen konnte mich Jupp dabei zwar nicht, ich habe mich am Ende aber doch gut und spannend unterhalten gefühlt. 

Da die Geschichte im Jahr 2015 angesiedelt ist und somit deutlich vor Band 1 spielt, braucht man hier keinerlei Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Die Vergangenheit bzw. Vorgeschichte von Jupp liegt eh weiterhin ziemlich im Dunkeln, auch diesmal gibt es da nur einige Andeutungen.   

Im Auftrag eines Rechtsanwaltes ermittelt Jupp Koslowski im Umfeld der Fluggesellschaft Dortmunder-Luft-Transport (DLT), da der Anwalt befürchtet, dass sein Klient hier um das Erbe seines Vaters, der an der DLT beteiligt war, betrogen werden soll. Im Umfeld der DLT stößt Jupp auf einige seltsame Gestalten und mysteriöse Firmenbeteiligungen, die ihn zu alten Seilschaften aus der Zeit der DDR und der Wiedervereinigung führen. Schon bald hat Jupp alle Mühe, in dieser unübersichtlichen Gemengelage den Überblick und vor allem sein Leben zu behalten.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie komplett aus der Ich-Perspektive von Jupp Koslowski, so dass wir Leser beim Mitermitteln immer auf Augenhöhe mit ihm sind. Geschickt verknüpft der Autor dabei historische Fakten und Personen mit einer fiktiven Geschichte, in der sich am Ende alles gut zusammenfügt und ein überzeugendes Gesamtbild ergibt, das keine wesentlichen Fragen offenlässt, ab und an aber doch ein wenig zu konstruiert wirkt. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. 

Wer auf spannende Krimis mit politischem Hintergrund und einer guten Prise Ruhrgebietsflair steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

Cover des Buches Das Kapital der Gesellschaft (ISBN: 9783961361588)
Wirkommus avatar

Rezension zu "Das Kapital der Gesellschaft" von Matthias Bieling

Wirkommu
Verworren, wenngleich spannend geschrieben

Koslowski nimmt wieder einmal einen scheinbar recht einfach zu lösenden Auftrag an: Er soll überprüfen, ob der Erbe von Anteilen einer Fluggesellschaft, die er laut Gesellschaftsvertrag zurückgeben muss, bei der Entschädigung dafür übervorteilt wird. Die Aufgabe hat er auch recht schnell bewältigt, stößt dabei aber auf sehr merkwürdige Machenschaften, die ihn hellhörig und über den Auftrag hinaus tätig werden lassen. Das hätte er mal lieber bleiben lassen sollen, denn ganz plötzlich sieht er sich einer sehr verwirrenden Geschichte mit sehr vielen Unbekannten gegenüber. Es scheint nicht nur um Geld, sondern um möglicherweise üble politische Machenschaften zu gehen, in der einige bekannte Größen der jüngeren Geschichte verwickelt zu sein scheinen. Und dann gibt es auch noch Tote und er selbst ist seines Lebens nicht mehr sicher. Wenngleich die Geschichte gut, spannend und abwechslungsreich erzählt ist, machen das sehr verworrene Konstrukt, die sehr hin und her irrenden Schlussfolgerungen Koslowskis, die Handlungen und Motivlagen der Handelnden diese allerdings wenig glaubwürdig und oft unlogisch. Das ist sozusagen der Wermutstropfen.

Gespräche aus der Community

Hallo, ich möchte gerne Eure Meinung hören zu dem zweiten Band mit dem Dortmunder Privatdetektiv Jupp Koslowski. Es gibt wieder einen vielschichtigen Plot in der historische Fakten, überraschende Wendungen und eine ganze Anzahl Beteiligter Spannung erzeugen. 

Verlost werden ausschließlich Ebooks im Kindle-Format (keine gedruckten Bücher), erwartet werden Rezensionen bei amazon und Lovelybooks.

37 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  Matthias_Bieling

Hallo Ech,

Ja, Jupp kann froh sein, dass er es ins Krankenhaus geschafft hat.

Die historischen Daten über die Beteiligten stimmen, aber natürlich ist die Story reine Fiktion. Schön, dass Du die geschilderten Zusammenhänge überblickst und keine Fragen offen bleiben. Ist bei einer vielschichtigen Geschichte nicht selbstverständlich. Und das Du nachgelesen hast, um die Fäden nachzuvrfolgen, ist eine tolle Anerkennung: Du hättest es Dir auch leicht machen können und einfach schlussfolgern, dass das ziemlich unzusammenpassend ist. Ich danke Dir sehr, dass Du das nicht getan hast.

Danke auch für Deine Gedanken.

Hat Spass mit Dir gemacht

Bis dann mal

Matthias

Dies ist die zweite Leserunde zu dem Buch. Ich war überrascht, dass es in der ersten Leserunde so viel Anteilnahme an und Beschäftigung mit der Hauptperson - dem Privatdetektiv Josef "Jupp" Koslowski gibt. Ziel dieser zweiten Leserunde ist es, mehr Feedback zu Jupp zu bekommen. Deshalb auch die Bewerbungsfrage: Welche Erwartungen hast Du an einen dortmunder Privatdetektiv mit Namen Jupp Koslowski?

137 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  zehr

Wenn die Gefühle der Mitmenschen nicht verletzt und ausgenutzt werden, spricht nichts gegen Individualität. Einzigartig ist sowieso jeder Mensch!

Kein Skandinavien- oder Frankreichkrimi, sondern Schauplatz Ruhrgebiet? Keine Kochrezepte, keine ermittelnde Fusspflegerin und kein Dialekt sprechender Papagei als entscheidender Zeuge? Keine lieblichen Appetithäppchen für Mainstreamleser*innen, sondern ein gutes Steak: wild, überraschend vielschichtig und mit einer ganz zarten Karamellnote?

175 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  Matthias_Bieling

Hallo Ramona,

Ich stimme Dir zu: Irgendwie passten die Spuren immer nur fast zusammen. Erst am Ende ist Jupp soweit, dass er alle Enden miteinander verknüpfen kann.

Ich hoffe, Dir hat das Lesen Spass gemacht und Du bist gut unterhalten worden.

Danke für Deine Teilnahme. Das war super.

Ganz liebe Grüsse aus Oldenburg sendet

Matthias

Zusätzliche Informationen

Matthias Bieling im Netz:

Community-Statistik

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auf 2 Merkzettel

von 3 Leser*innen gefolgt

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