Die Details eines Frauenmordes erinnern Olivia Jenner an einen alten und bereits abgeschlossenen Serienmörderfall. Allerdings wollen ihre ehemaligen Kollegen nichts von ihrem Verdacht hören und offiziell ist sie in den neuen Fall auch nicht eingebunden, da sie nicht mehr bei Scotland Yard arbeitet. Somit muss sie sich mit unkonventionellen Mitteln Informationen beschaffen und ihren Ahnungen nachgehen. Hierbei kreuzt ihr Weg den von Susanna Mardueke, Spezialistin für die Kommunikation mit Locked-In-Patienten. Die sich entwickelnde Zusammenarbeit der beiden unterschiedlichen Frauen birgt eine Menge Sprengstoff für die Politik und Polizei.
Der leichte Schreibstil des Autors sorgt dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Entwicklung der einzelnen Figuren ist hier sehr gut gelungen, man kann sich in die einzelnen Personen einfühlen und erkennt sich selbst in der einen oder anderen Handlungs- oder Denkweise der unterschiedlichen Protagonisten wieder. Der Spagat der berufstätigen Mütter ist wunderbar herausgearbeitet und kann stellvertretend für tausende Frauen gesehen werden.
Der Spannungsaufbau der Geschichte ist ebenfalls sehr gut gelungen. Der Verlauf ist logisch und nicht vorhersehbar. Trotz des nicht alltäglichen Themas (Locked-In-Syndrom) ist es Matthias Ernst gelungen den Leser, ohne viel Kauderwelsch und Fachchinesisch, mit auf eine spannende Kommunikationsreise zu nehmen.
Ich empfand das Buch als so spannend, dass ich es in einem Zug durchgelesen habe. Das nächste Buch von Matthias Ernst ist bereits vorgemerkt.