Ein Ermittler, der nicht unbedingt der große Held ist, eine interessante Story und Ermittlungen, die nicht so fade geradeaus laufen. – Der Krimi hat mir gefallen.
Inhalt: Caspari hat einen Zugriff wohl nur knapp überlebt, hat aus diesem Einsatz eine Freundin und Lebensgefährtin gewonnen und die beiden planen ihre Hochzeit.
Caspari ist allerdings dabei, eine posttraumatische Belastungsstörung zu verschleppen und das, wo ein Fall gerade sehr abstrus zu werden scheint. Da gibt es einen Wolf, der riesig zu sein scheint und nur ganz bestimmte Menschen reist. – Das diese Fälle indirekt etwas mit den Mobbingfällen in der Schule zu tun haben, kristallisiert sich erst nach und nach heraus.
Sehr interessant ist auch der Bezug zur Vergangenheit.
Fazit: Ein sehr einfach gehaltenes Cover, auf dem man nicht viel mehr als einen von Wolken verhangenen Vollmond sieht, ist nicht besonders gut geeignet, mich irgendwie neugierig zu machen. Es war am Ende der Klappentext, der mich die Kaufentscheidung hat treffen lassen.
Matthias Fischer ist mir als Autor bis dato komplett unbekannt. Und auch aus dem Verlag habe ich, glaub ich, noch nichts gelesen. Aber der Mann ist einfach ein studierter Theologe. Er arbeitet als Schulpfarrer, schreibt aber Krimis. Ich war mehr als gespannt, was mich da erwarten sollte.
Der Anfang hat direkt mein Herz berührt. Ein unschuldiger Junge, der mit Wolfsgeheul seinen Vater weckt. Doch so idyllisch wie der erste Eindruck ist, ist alles am Ende eben nicht. Der Vater bekommt sehr schnell Probleme, die aber am Anfang noch nicht wirklich zu fassen sind. Das kristallisiert sich erst nach und nach heraus.
Am Ende ist hier gerade der Anfang ein wildes Durcheinander von Taten in der Vergangenheit und Gegenwart. Ersten Ermittlungen und einem mehr als fiesen Fall von Mobbing in der Schule. – Dieser Mobbingfall avanciert irgendwann fast zur Haupthandlung und spielt ganz eindeutig in der Gegenwart. Der Bezug zu der so genannten Bestie wird weniger und alles etwas besser durchschaubar. Nur den wirklichen Durchblick hatte ich noch immer nicht. – Es war zum verrückt werden. – Den Durchblick gab es am Ende der Ermittlungen, als der Protagonist in einem ziemlichen Showdown Mobbing und Bestie in einen Zusammenhang bringt. Selbst die Handlung in der Vergangenheit bekommt ihre Bedeutung und ergibt endlich einen Sinn.
In diesem Buch hat sich eine wirklich sehr interessante Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart ergeben. Der Autor hat den Bezug zur Vergangenheit und den dort geschehenen Dingen wirklich bis zum Schluss geheim gehalten und dann in das große Finale eingebaut. Um dem Leser allerdings die Chance zu geben, bei dem Ganzen auch noch hinterherzukommen, sind die Geschehnisse in der Vergangenheit in Kursivschrift abgedruckt. Das verleit dem Ganzen wirklich eine sehr gute Lesbarkeit und hat mir, gerade am Anfang das Lesen wirklich sehr erleichtert.
Gerade am Anfang hatte es ein wildes Durcheinander von Namen und Taten. Schon allein der Protagonist selber hatte innerhalb des Textes im Prinzip 2 Namen. Das musste ich für mich dann auch erst einmal ordnen und irgendwie einsortieren. Als das dann aber geschafft war, hat sich mir eine wirklich bildhafte, grausame und tiefschürfende Handlung ergeben.
Der Protagonist selber ist ein wirklich mehr als interessanter Charakter. Der hat bei mir durch seine psychischen Probleme wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. - Endlich mal ein Held, der nicht unfehlbar und einfach nur perfekt ist. Gut sind in der Handlung seine Selbstzweifel durch gekommen. Er hat Fehler gemacht, Ärger mit den Kollegen bekommen und sich dann doch da irgendwie wieder raus gemogelt. Sogar der große Showdown am Ende ist in dem Fall irgendwie nachvollzibar gewesen und ich kann ihm die Aktion nicht übel nehmen. Er hatte einfach keinen anderen Ausweg.
Auf jeden Fall war das Buch eine sehr kurzweilige und interessante Unterhaltung. Ich habe das recht kurze Buch schnell durch gehabt und war zum ersten mal auch von einem Krimi irgendwie begeistert.
Ich werde allerdings den Verdacht nicht los, dass es sich hier um eine Serie handelt. Der eine oder andere Verweis auf einen vergangen Fall, sowie die Leseprobe am Ende des Buches lassen mich darauf schließen. – Ok, lass es eine Serie sein. Deswegen werde ich jetzt aber nicht zum Krimifan und lese die jetzt nur noch. Dieses Buch hier hat mich einfach interessiert, weil der Titel und dann auch der Klappentext für mich interessant klangen. Und ich war am Ende auch gut unterhalten. Aber deswegen muss ich jetzt echt nicht schon wieder eine Serie anfangen.
Ich kann dieses Buch wirklich ruhigen Gewissens empfehlen. Für Krimifans sollte es keine Frage sein, ob man einen Krimi liest, oder eben nicht. Aber ich war von diesem Buch hochgradig begeistert, obwohl ich eben nicht unbedingt der Krimifan bin. Ganz im Gegenteil eigentlich. – Hier war eben auch menschliches Versagen eingearbeitet und Geschehnisse aus der Vergangenheit, die nur indirekt etwas mit dem Fall zu tun haben. Ein wirklich sehr guter Stoff.