Matthias Jügler

 4,1 Sterne bei 60 Bewertungen
Autor von Raubfischen, Die Verlassenen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und übersetzt Literatur aus dem Norwegischen. Jügler war Stadtschreiber in Pfaffenhofen, erhielt ein Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin für seinen Debütroman Raubfischen (Blumenbar, 2015) und ist derzeit Writer in Residence des Goethe-Instituts in der Hauptstadt Usbekistans Taschkent.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Matthias Jügler

Cover des Buches Raubfischen (ISBN: 9783351050146)

Raubfischen

 (31)
Erschienen am 13.02.2015
Cover des Buches Die Verlassenen (ISBN: 9783328108641)

Die Verlassenen

 (16)
Erschienen am 11.07.2022
Cover des Buches Wie wir leben wollen (ISBN: 9783518467107)

Wie wir leben wollen

 (6)
Erschienen am 27.03.2016
Cover des Buches WIR. GESTERN. HEUTE. HIER. (ISBN: 9783492070348)

WIR. GESTERN. HEUTE. HIER.

 (0)
Erschienen am 12.10.2020
Cover des Buches Die Verlassenen (ISBN: 9783868475968)

Die Verlassenen

 (7)
Erschienen am 31.03.2021

Neue Rezensionen zu Matthias Jügler

Cover des Buches Die Verlassenen - (ISBN: 9783328601616)
renees avatar

Rezension zu "Die Verlassenen -" von Matthias Jügler

Die Achtung vor anderen Menschen ist unser höchstes Gut
reneevor 2 Jahren

Eine absolut interessante Thematik hat sich Matthias Jügler hier ausgewählt. Es geht um die DDR, es geht um den Verlust, es geht um die Zerstörung einer ganzen Familie. Das Ganze wird anfänglich aus den Kinderaugen heraus erzählt und je älter der Junge wird, desto mehr erweitert sich der Blickwinkel auf die Geschehnisse und die erzählte Geschichte wird erfassbar. Einige Informationen zu seiner Familie bringen den jungen Mann Johannes dann später dazu Nachforschungen anzustellen und heraus kommt eine makabre und erschreckende Geschichte über die Stasi und ihre furchtbaren Machenschaften. Eine zutiefst albtraumhafte Geschichte über die zermürbenden Möglichkeiten einer Institution, die im realen Leben intensiv genutzt wurden und in der die Menschenleben nicht viel zählten. Und das obwohl sich die Machthaber so menschenfreundlich sahen und ihren Gegnern diese absprachen. Ohne Worte! Man mag sich gar nicht vorstellen, was dieser fortlaufende Verlust mit dem Charakter Johannes angestellt hat. Und da ist dies hier ein fiktiver Johannes. Wie viele Geschichten, die ähnlich wie die von Johannes klangen, mag es wohl im realen Leben gegeben haben?

Die Geschichte, die der Autor Matthias Jügler hier aufs Papier zaubert, ist fesselnd und ebenso auch erstaunlich, denn der Autor ist 1984 in Halle geboren und hat von daher die Stasi nicht erlebt, aber von ihren Taten wohl  durchs Hörensagen erfahren. Dies muss sehr nachhallend gewesen sein. Denn dieser Roman in seiner Kürze (170 Seiten) und der trotz dieser Kürze erreichten Intensität ist schon außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut! Und absolut real rüberkommend. Ein Vier-Sterne-Buch!

Als ich dann aber auf MDR Kultur einen Bericht über das Buch und dessen Entstehung las, änderte ich meine Bewertung. So viel Schaffenskraft und so viel Akribie gehören einfach gewürdigt. Lest dazu am besten selbst diesen Artikel auf MDR Kultur im Netz, "Matthias Jüglers Roman "Die Verlassenen": Ein Meisterwerk der Täuschung" von Rebekka Adler, MDR Kultur. Was der Autor hier geschaffen hat und vor allem wie er das geschaffen hat, ist schon außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut!

Kommentare: 1
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Cover des Buches Die Verlassenen (ISBN: 9783868475968)
Estrelass avatar

Rezension zu "Die Verlassenen" von Matthias Jügler

Elternlos
Estrelasvor 2 Jahren

Der Ich-Erzähler berichtet vom Aufwachsen bei der Großmutter, nachdem seine Mutter gestorben und sein Vater „verschwunden“ ist. Die Episoden reichen bis in sein Erwachsenenleben hinein, das weiter von der ungewöhnlichen Kindheit in der DDR geprägt ist.

Die Stimme von Florian Lukas passt sehr gut zur unaufgeregten Erzählweise der Hauptfigur. Beim Sichten von Stasiakten kommt beinahe Hörspielatmosphäre auf, als man diese rascheln hört.

Der Aspekt der DDR-Geschichte hatte mich an diesem Buch am meisten gereizt, kam aber für meinen Geschmack viel zu kurz, was an der Gesamtlänge von weniger als vier Stunden liegen könnte. Die Auflösung kam abrupt und wirkte für mich nicht ganz passend zum Rest der Handlung, was meine anfängliche Begeisterung etwas getrübt hat.

Kommentare: 1
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Cover des Buches Die Verlassenen (ISBN: 9783328108641)
GAIAs avatar

Rezension zu "Die Verlassenen" von Matthias Jügler

Dokumentation oder Fiktion?
GAIAvor 2 Jahren

Zugegeben: Bevor ich das schon im Regal stehende Buch "Die Verlassenen" las, hörte ich zufällig ein Interview mit dem Autor im MDR Kultur Radio. So erfuhr ich vorab, dass es sich bei dieser Geschichte über die menschlichen Folgen von Stasi-Machenschaften um einen Roman mit "gefälschten" Stasi-Unterlagen und Fotonachweisen handelt. Ganz ehrlich, hätte ich das nicht vorab gewusst, ich wär reingefallen und hätte den Roman als "autofiktional" gelesen.

Der Ich-Erzähler schildert mit recht einfacher, manchmal ungelenker Sprache, mithilfe von Rückblicken und angeblichen Kopien von Stasi-Akten seine Lebensgeschichte mit dem Tod der Mutter im Alter von fünf Jahren, das plötzliche Verschwinden des Vaters acht Jahre später in 1994 und den Tod der einzigen verbleibenden Verwandten, der Großmutter wenige Jahre später. 

Zunächst nervte mich die einfache Sprache des Erzählers, das fast zwanghafte und scheinbar um Authentizität bemühte Benennen von realen Orten in Halle an der Saale (übrigens der Geburtsort des Autors), sowie auch später ein wenig die "überzufällige" Schicksalhaftigkeit der Lebensgeschichte. Trotzdem entwickelte der Roman in seiner Kürze einen Sog auf mich, dass ich gespannt wie beim Lesen eines Thrillers, endlich erfahren wollte, was denn nun wirklich mit der Mutter und dem Vater des Ich-Erzählers geschehen ist. Fast erschrocken und verwirrt, unzufrieden und nach Rache lechzend bleibt man zurück. Da ist das Buch schon vorbei, die Geschichte erzählt und man selbst zurückgeworfen auf die eigenen Erfahrungen, Gefühle, Erinnerungen. Unerwartet tiefgründig bleiben die nur 170 Seiten im Gedächtnis. Ein durchaus lesenwerter Roman, der durch seine Kürze letztendlich besticht und kein Wort zu viel aufweist.

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Gespräche aus der Community

Darum geht es im Buch:


Die Schule, die Eltern – Daniels Welt ist voller Zerwürfnisse. Die Ferien in Südschweden mit seinem Großvater bedeuten ihm alles. Die Stunden auf dem See, die geheimnisvolle Welt unter Wasser. Doch dann erkrankt sein Großvater an ALS. Erst verliert er den Appetit, dann seine Stimme, zuletzt die Fähigkeit zu atmen. Daniel erträgt es nicht, tatenlos dabei zuzusehen, und fasst den waghalsigen Entschluss, ein Leben zu retten, das schon verloren ist.

Da gibt es den Trailer zum Buch:

https://www.youtube.com/watch?v=1aZnXcujHYs

www.matthiasjuegler.de


Das sagt die Presse:

»Ein Debüt: Und was für eines! Matthias Jügler schreibt so, als ob es keiner Anstrengung bedürfe, als ob die Worte sich von selber fügten zur vollkommenen Form.«

Leseprobe: http://www.aufbau-verlag.de/media/Upload/leseproben/9783351050146.pdf

Und jetzt lesen wir zusammen meinen Debütroman!

317 BeiträgeVerlosung beendet
Larischens avatar
Letzter Beitrag von  Larischenvor 8 Jahren
So, hier ist sie endlich: http://www.lovelybooks.de/autor/Matthias-J%C3%BCgler/Raubfischen-1152603709-w/rezension/1157370418/ Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich brauchte irgendwie Zeitu m die richtigen Worte zu finden. Vorher sind die meisten wohl in meiner Masterarbeit gelandet. Danke, dass ich mitlesen durfte!

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