Rezension
„Raubfischen“ ist ein Roman von Matthias Jügler, in dem es um einen Jungen geht, dessen Großvater an einer unheilbaren Krankheit leidet.
In der Geschichte wechseln sich zwei Handlungsstränge miteinander ab: zum einen die Jetztzeit, die mit dem 16. Geburtstag Daniels beginnt. Als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Hannes an der Krankheit ALS leidet, die eine schnelle Degeneration der Nervenzellen und somit dem Verfall vieler Fähigkeiten bewirkt, sind er und die ganze Familie geschockt und wissen nicht, wie mit ALS umzugehen ist. Die nächsten Jahre beinhalten sowohl Daniels Erwachsenwerden als auch die Besuche beim Opa bis hin zur Erfüllung seines Herzenswunsches, noch einmal nach Schweden zu fahren. In Schweden spielen die Szenen aus der Vergangenheit. Hier wird erzählt, wie Daniel mit den Großeltern Urlaub machte und viel Zeit beim Angeln verbrachte. Der Szenenwechsel ist allerdings nicht klar dargestellt, was mich zu Beginn etwas verwirrt hat.
Die Sprache des Buches ist sehr nüchtern und vieles wird nicht ausgesprochen. Das passt gut zur Hauptperson, aus deren Sicht das Buch erzählt wird. Allerdings finden sich auch im Verhalten der anderen Personen kaum Emotionen. Das hatte zur Folge, dass mir die Charaktere fremd geblieben sind und für mich unverständliche Handlungen (etwa, dass Daniel keinen Kontakt zu Schweden haben durfte) nicht erklärt wurden. Ich hätte auch gerne mehr über die Krankheit oder Daniels Entwicklung gelesen als über angeltechnische Details.