STORY
Ein verzweifelter Anruf seines Freundes Colin Montgomery weckt das Interesse von Professor Zamorra. Colin erzählt ihm, dass er seine alte Freundin Brigitte wiedergetroffen hat, die jedoch vor zwei Jahren aufgrund einer Krankheit verstorben ist. Neugierig geworden, beschließen die beiden, die Firma CryoLife in Vancouver zu besuchen. Dort hat sich Brigitte in der Hoffnung einfrieren lassen, eines Tages wiederbelebt zu werden, sobald ein Heilmittel für ihre Krankheit gefunden wird.
MEINUNG
Mit „Kryostase“ kommt innerhalb der PZ-Hörspielserie zum ersten Mal ein Roman von Manfred Weinland, der unter dem Pseudonym Adrian Doyle bekannt ist, als Vorlage zum Einsatz. Der Autor ist mit für die interessantesten Beiträge der Heftreihe verantwortlich. Dies gilt auch für „Kryostase“, obwohl die Romanhandlung für die Hörspielversion etwas umgestaltet wurde – so kommt Colin Montgomery aus „Bis die Teufel kamen“ im Heft beispielsweise gar nicht vor.
Der Autor präsentiert uns eine nahezu klassische, rachegetriebene Geistergeschichte, die mit dem Element der Kryonik kombiniert wird, was beinahe in den Bereich der Science-Fiction führt. Neben dieser reizvollen Themenkombination hebt sich die Geschichte auch erzählerisch positiv vom Großteil der Groschenheft-Gruselunterhaltung ab. Besonders gelungen ist die ungewöhnlich lange und eindringliche Einführung, die sich vor allem um das Schicksal der Angehörigen eines weiteren CryoLife-Opfers dreht. Diese Ereignisse fließen später erstaunlich dezent in die einige Jahre später stattfindende Haupthandlung ein und verleihen der Erzählung emotionales Gewicht – nicht zuletzt dank der eindrucksvollen Leistung des Gastsprechers Thomas „Balou“ Martin.
Die Auflösung und das Finale hingegen wirken im Vergleich zu dem ansonsten herausragend arrangierten Plot banal und absolut beliebig; sie könnten ebenso gut oder schlecht an jeden anderen Roman angefügt werden. Einmal mehr wird deutlich, dass durch die Möglichkeiten von Nicoles Dyarrha-Kristall kein Gegner eine ernsthafte Bedrohung darstellt.