Rezension zu Bèisha - Getötet von Matthias Matting
Rezension zu "Bèisha - Getötet" von Matthias Matting
von guybrush
Rezension
guybrushvor 11 Jahren
Serienmord im Shanghaier Rotlichtmilieu Das Buch beginnt mit einem rasanten Einstieg. Die vietnamesische Prostituierte Thanh wird grausam ermordet. An der Schuld ihres geständigen Freundes kommen schnell Zweifel auf, als ein weiterer Mord nach dem gleichen Muster geschieht. Da die Polizei an der Aufklärung des Mordes wenig Interesse zeigt, versucht Thanhs Freundin Dao, ebenfalls Prostituierte, selbst aktiv zu werden und gerät dabei in tödliche Gefahr. Eine spannende Story an exotischen Schauplätzen mit interessanten Einblicken in die chinesische Kultur und ins Shanghaier Rotlichtmilieu. So jedenfalls verspricht es der Kurztext auf der Rückseite und das hätte es auch werden können, wenn da nicht so einiges gefehlt hätte. Die Charaktere sind nicht genügend ausgearbeitet, so dass man weder die Intensionen der Handelnden, noch die Motive des Mörders wirklich nachvollziehen kann. Da die Romanfiguren zu wenig Emotionen zeigen, bleibt man als Leser nur distanzierter Beobachter des Geschehens und kann an keiner Stelle so richtig ins Buch abtauchen. Die Geschichte selbst ist leider auch nicht so richtig rund. Zu viele Ungereimtheiten und am Ende bleiben dann doch zu viele Fragen unbeantwortet. Gelungen sind hingegen die Passagen, in denen Dao sich an ihre schreckliche Kindheit erinnert und deshalb hat mich das Buch doch stellenweise gut unterhalten. Fazit: Wer mehr Wert auf blutrünstige, als auf hintergründige Unterhaltung legt, kann bei diesem Buch durchaus zugreifen.