Rezension zu "Sokrates Lieyes" von Matthias Meyer Lutterloh
Im April 2014 wird die New Yorker Filiale einer Schweizer Bank überfallen. Dem Täter geht es natürlich um Geld, dass er allerdings nicht mitnehmen, sondern sich auf weitere Konten überweisen lassen will. In der Ferne wartet seine Komplizin und Freundin, mit der er den Reichtum genießen will. Zwar minutiös geplant und eigentlich ohne Personenschäden beabsichtigt, treten doch einige Unwägbarkeiten ein, die den Lauf der Dinge beeinflussen. Denn zum einen befinden sich mehr Kunden in der Bank als vermutet, also müssen auch mehr Menschen beobachtet und in Schach gehalten werden, zum anderen hält sich im Tresorraum ein Journalist auf, der zunächst nichts bemerkt und auch nicht bemerkt wird. Die schnell vor Ort angekommenen Spezialeinheiten der Polizei tragen nicht gerade zur Entspannung bei und die Situation eskaliert. …. Drei Jahre später beginnt ein perfides Spiel.
Was wie ein normaler Thriller anfängt entwickelt sich zu einer rasanten Hetzjagd auf Menschen, die man eigentlich nicht als schuldig bezeichnen kann. Die Gedankengebilde des Täters, über dessen Identität bei den Ermittlern lange Unklarheit herrscht, sind nach seinem Vorbild Sokrates, dessen Namen er/sie sich gegeben hat, scheinbar logisch. Doch wie Sokrates möchte sich der Täter über den Dialog erklären. Wobei er sich einige der Beteiligten an dem damaligen Überfall als Dialogpartner wählt. Diese werden dadurch mit einer völlig unerwarteten Rolle betraut und sind gezwungen sich dem Täter anzupassen, immer im Versuch ihn zu entlarven.
Wie sich der Täter dabei des Internets bedient, hat es schon in sich. Die technische Versiertheit, die dabei an den Tag gelegt wird, macht es dem nicht so begabten PC Anwender schwer das alles noch nachzuvollziehen. Es bleibt der Gedanke der Vorsicht im Umgang mit dem Internet. Je weiter jedoch die Handlung voranschreitet, desto spannender wird es. Actionreiche Szenen folgen aufeinander, Szenen, die immer unbegreiflicher werden. Tatsächlich hält man beim Lesen den Atem an, um am Ende etwas verwirrt zu fragen, und jetzt? Das jedoch wird vermutlich in den zwei Folgebänden genauer erläutert werden.