Matthias Pöhlmann hat ein umfassendes Buch über die deutsche, rechts-esoterische Szene vorgelegt.
Ausgehend von der Corona-Pandemie und der damit sichtbar gewordenen Szenen der rechten Esoteriker, beleuchtet der Autor, welche Köpfe und welche Erzählungen hinter den Coronaleugnern stehen.
Das Buch beginnt mit Erläuterungen, wie verschwörungsgläubige und esoterische Denkmuster zusammenhängen und bei Coronaprotesten miteinander verschmelzen.
Pöhlmann schreibt „Esoterik und Verschwörungsmythen sind ein Zwillingspaar. In beiden artikuliert sich ein Unbehagen an der Realität.“ Im folgenden führt er aus, was diese Denkweise kennzeichnet. Unter anderem ist es der Glaube, dass besonders sensible Menschen intuitiv die Wahrheit kennen. Eine Wahrheit, die über allen wissenschaftlich-rationalen Erkenntnissen steht und somit bedeutsamer ist.
Hierbei fällt auf, dass bestimmte Personen immer wieder auftauchen, die miteinander in Kontakt stehen, die Veranstaltungen organisieren und ihre immer gleichen Geschichten erzählen. Hierzu gehören Jan van Helsing bzw. Jan Udo Holey. Michael Ballweg und Jo Conrad. Auch die Verlage und Internetseiten, die immer wieder auffallen, werden vorgestellt und die Macher benannt.
Das Buch skizziert eine Gruppe, die sich selber als freiheitsliebend und friedlich bezeichnet, obwohl immer wieder von einer jüdischen Weltverschwörung gesprochen wird und es keine Abgrenzung nach Rechts gibt. Aber diese Widersprüche werden von den Akteuren einfach ignoriert und/oder geleugnert.
Gesagt werden muss noch, dass „Rechte Esoterik“ kein Buch ist, dass schnell durchgelesen ist. Es ist eher ein Nachschlagewerk über die Akteure und Strömungen der rechten Esoterik: Wer ist der Kopp-Verlag? Und was ist Sasekismus? Und welche Ziele verfolgt die Anastasia- Bewegung?
Es lohnt sich aber absolut, um ein umfassendes Bild der Szene zu bekommen.
Und zumindest ich habe mich gut unterhalten gefühlt, als die Szene der rechten Ufologen beleuchtet wurden.