Rezension zu "Die Mimik der Haie" von Matthias Rische
Das Schaffen einer eigenen, eigenartigen Welt: Manche schaffen das durch Bilder, nur wenige durch Sprache - zu diesen zählt der Berliner Schriftsteller Matthias Rische.
Die 22 Erzählungen in «Die Mimik der Haie» nehmen die Lesenden auf, vom ersten Satz an. Sie ziehen sie hinein, lassen sie eintauchen in die Welten der/des jeweiligen Protagonisten.
In einer klaren, schnörkellosen Sprache zeichnet Rische das Wahrnehmen, Erinnern und Fühlen der Personen, lässt dem Leser viel Raum für eigene Gedanken.
Die Geschichten finden in anschaulich beschriebenen, aber nicht näher benannten realen oder fantastisch anmutenden Orten statt; überwiegend handelt es sich um Alltagssituationen, die im Hier und Jetzt angesiedelt sind. Das Aufregende spielt sich in den Gehirnen der Figuren ab, und wir als Leser stecken mittendrin in dem, was passiert oder nicht passiert, tasten und taumeln mit den Figuren durch deren oftmals harte Wirklichkeiten, Träume, Fantasien.
Ähnlich wie die Charaktere, die sich durch Vergangenheit und Gegenwart bewegen, die sich Erinnerungen oder/und aktuellen Ereignissen kaum entziehen können, gibt es bei der Lektüre kein Entrinnen.
Ich war wie gebannt und hoffe auf einen neuen Band.