Vera Starker weiß wovon sie schreibt. In acht leicht lesbaren Kapiteln nimmt Sie uns mit auf ihre extrem gut recherchierte Reise durch die aktuelle Forschung auf der Suche nach einer Antwort auf eine Frage: Wie sieht erfolgreiche Führung in einer digitalen Zukunft aus?
Und ihre salomonische Antwort lautet: durch eine duale Unternehmenssteuerung, die sich an der Dynamik des Marktes und den Ressourcen der Firma orientiert.
Die bewährten Methoden der Planung und des Controllings sind effizient in einen stabilen Markt. Er ist berechenbar. Einfache kausale Zusammenhänge lassen valide Prognosen zu und können somit zur Steuerung genutzt werden. Aus den Erfahrungen des letzten Jahres wird die Strategie- und Budgetplanung des nächsten erarbeitet. Im Unternehmen gibt es dafür entsprechende Prozesse und Verantwortungen und für die Führung gilt, bei Bedarf einzugreifen.
Wenn der Markt sich allerdings (zunehmend) dynamisch verhält, greifen diese Methoden zu kurz. Vera Starker zeigt anhand empirischer Untersuchungen und anschaulichen Beispielen, was passiert, wenn man versucht das neue Business nach alter Schule zu gestalten: Es kostet jede Menge Zeit, Geld und Nerven. Doch diese Misserfolgsstrategie wird ständig wiederholt. Komplexität bedeutet Unsicherheit. Und auf der Suche nach Sicherheit kehrt man zurück zum Gewohnten, selbst wenn dadurch jede Menge Ressourcen verbrannt werden.
Der „Chef der Zukunft“ (m/w/d) reflektiert sich und seine Entscheidungen. Er ist glaubwürdig, unterstützt Kreativität und Vielfalt und achtet auf Wirksamkeit, Dialog, Vertrauen und Mut. Dadurch kann er Menschen bewegen und zum Erfolg führen. Doch solches „Quer-Denken“ und sogar „Quer-Handeln“ wird nicht immer unterstützt, Dazu sind die gewohnten Strukturen häufig zu fest und machen damit den Job des CEO’s schwer. Wissen macht eben klug, aber noch lange nicht tüchtig.
Vera Starker weiß Rat und gibt hierfür jede Menge konkrete Tipps für die Strategiearbeit und die Managementrolle, um aus diesem Dilemma herauszukommen. Und diese Tipps sind so reichhaltig, dass es sich lohnt, dieses Buch mehrmals zur Hand zu nehmen.
An dieser Stelle sei auch ein kleiner Verbesserungsvorschlag erlaubt: Eine Zusammenfassung der Hinweise auf einer Doppelseite als Überblick zum schnellen Nachschlagen wäre hilfreich.
Ein Highlight bei der Lektüre: Ein Zitat von Markus Reimer
„Würde man den Mitarbeitern, statt nur zu sagen, was sie zu tun haben, öfter erklären, wozu sie das tun, dann wären wir schon viel näher an der agilen Organisation als mit jeder agilen Methode.“
Menschen verändern sich, wenn es einen Sinn für Ihre Zukunft macht.
Da ist hochaktuell und damit ist das Buch nicht nur für Führungskräfte in leitenden Positionen, sondern für jeden m/w/d zu empfehlen.