Matthias Thurau

 4,5 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor von Sorck, Erschütterungen. Dann Stille. und weiteren Büchern.
Autorenbild von Matthias Thurau (©Matthias Thurau)

Lebenslauf

Matthias Thurau, 1985 in Dortmund geboren, studierte Literatur und Philosophie, lernte im Laufe eines chaotischen Lebens verschiedenste Milieus und Grenzsituationen kennen und lässt sich von der wilden Mischung inspirieren. Seine Werke verknüpfen Humor und Ernsthaftigkeit, Elemente dystopischer, absurdistischer oder psychologischer Literatur mit populäreren Gattungen wie dem Reiseroman und erzählen von Außenseitern, menschlichen Problemen und unmenschlichen Systemen.

Alle Bücher von Matthias Thurau

Cover des Buches Sorck (ISBN: 9783740705909)

Sorck

(6)
Erschienen am 27.05.2019
Cover des Buches Erschütterungen. Dann Stille. (ISBN: 9783751978217)

Erschütterungen. Dann Stille.

(3)
Erschienen am 19.11.2020
Cover des Buches Alte Milch (ISBN: 9783749482849)

Alte Milch

(1)
Erschienen am 07.11.2019

Neue Rezensionen zu Matthias Thurau

Cover des Buches Erschütterungen. Dann Stille. (ISBN: 9783751978217)
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Rezension zu "Erschütterungen. Dann Stille." von Matthias Thurau

MLeuchtenberger
Erwarte das Unerwartete

Nachdem ich den Roman "Sorck" und die drei Geschichten in "Das Maurerdekolleté des Lebens" von Matthias Thurau gelesen hatte, wusste ich ungefähr, was mich in diesem Band erwartet - nämlich das Unerwartete. 

Was mir zu diesen 29 sehr unterschiedlichen Texten einfällt, ist das Wort "verspielt". Aber das klingt viel zu niedlich, denn inhaltlich passiert oft Schockierendes, meist ist das Leben der Protagonist*innen alles andere als ein heiteres Spiel. Dafür liebt der Autor es, mit Ideen und Gedanken, mit Wörtern und Bildern, Sprachstil und auch Einflüssen anderer Werke zu spielen und aus allem etwas Originelles, Eigenes zu erschaffen. 

Das finde ich spannend, weil ich, wie schon erwähnt, vorher nie weiß, was mich erwartet. Die Texte lassen sich keinem bestimmten Genre zuordnen, behandeln eine Vielzahl von Themen, sei es unmenschliche Behördenmaschinerie ("Joboffensive") oder toxische Maskulinität ("Masse"). Einige sind sehr kurz, aber deswegen nicht weniger stark ("Der Mitatmer"), einige zeichnen sich durch unerwartete Twists und Auflösungen aus ("Not in Love", "Trauben"), andere durch rauschartige, surreale Bilder ("Double Cheese"). 

In letzter Zeit lese ich oft Kurzgeschichtenbände und lerne diese Form gerade wegen dieses "Wundertüten"-Feelings immer mehr schätzen. Das heißt nicht, dass ich immer alles aus der Tüte mag, das bringt das Prinzip mit sich. Aber ich liebe die Vielfalt und die Überraschung und dieses Buch ist ein Paradebeispiel dafür.

Ich empfehle außerdem die begleitenden Blogartikel zum Buch auf papierkrieg.blog, in denen man - nach dem Lesen der Geschichten - noch manch Erhellendes dazu erfährt. 

Cover des Buches Sorck (ISBN: 9783740705909)
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Rezension zu "Sorck" von Matthias Thurau

YZN3RF
Wunderbar unberechenbar

Verpackt in eine Kreuzfahrt-Reisegeschichte taucht man ein in den eigenartigen und doch hie und da all zu vertrauten Kopf von Martin Sorck.
Die Kreuzfahrt selber ist in meinen Augen aber eher die Bühne für das unterhaltsame und beeindruckende Schauspiel von Matthias Thurau's Schreibe. Er jongliert mit Worten, Sätzen und Beschreibungen auf eine einzigartige Weise. So erhält Kreuzfahrtgast Sorck beispielsweise bei unzähligen Anreden in dritter Person eine neue, ihm und der Situation angepasste Betitelung.
Die Geschichte selber unterhält, neben der vielen Wortspielereien, auch dadurch, dass sie immer wieder überrascht. So reißt einem Matthias Thurau manchmal von einem Satz auf den anderen rege aus der selten idyllischen und öfter etwas grauen Kreuzfahrt-Szenerie und wirft einen ins kalte Wasser von plötzlich eskalierenden, politisch brisanten, brutalen oder leicht verstörenden, fordernden Bildern und Situationen.
So fühlt man sich als Leser immer mal wieder etwas wie der durch das Kreuzfahrtschiff irrende Hauptcharakter Sorck und weiß nie so recht, was einem in der nächsten Ecke (/ auf der nächsten Seite) so erwartet.
Zusätzlich warten im letzten Viertel des Buches nochmal einige Überraschungen und ein großartiger Abschluss der Geschichte auf den Leser.

Beim Lesen hat mich Sorck des öfteren auf sehr positive Art an Tarantino-Filme oder Fight Club erinnert. Cool, abgefahren und eben einfach was anderes.

Eine Leseempfehlung für Leute, die gerne in verschiedener Hinsicht beim Lesen gefordert und dabei wunderbar unterhalten und belohnt werden.

Cover des Buches Erschütterungen. Dann Stille. (ISBN: 9783751978217)
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Rezension zu "Erschütterungen. Dann Stille." von Matthias Thurau

YZN3RF
29 intensive Ausflüge in emotionale, düstere Welten

Ein Buch voller kurzer Erzählung, die teilweise eine halbe Seite, meistens ein paar Seiten und nur in wenigen Fällen länger sind.
Dieses Buchformat war für mich ein Neues und ich war gespannt.

Author Matthias Thurau schafft es, in diesen Erzählungen, mich innerhalb von ein paar Zeilen eintauchen zu lassen, in die düsteren Gedanken, in die Angst, die Wut, die Traurigkeit und die Fassungslosigkeit der erzählenden Charaktere.

Thurau's Art, intensive Momente auf eine organische Art scheinbar aus dem nichts herzuzaubern, die ich in seinem Roman "Sorck" zu lieben gelernt habe, scheint mir wie geschaffen für diese kurze Erzählform.

Manche der Erzählungen empfand ich, auf eine gewisse morbide Art, als urkomisch und sie haben mich immer mal wieder laut zum Lachen gebracht ("Murder Me!at", "Der Tod in Porto I").

Andere Erzählungen zeigen dystopische Szenarien auf, welche zwar ähnlich morbide sind, mich aber haben erschreckt feststellen lassen, wie nah und glaubwürdig mir das Ganze doch erschien ("Joboffensive", "Ausgelöscht").

Wieder andere erzählen durch und durch obskure und fantastische Dinge. Und doch werde ich auch hier innerhalb von kürzester Zeit so in die Geschichte gesogen, dass alles beschriebene vor meinem Geistigen Auge akkurate Züge annimmt und irgendwie Sinn ergibt ("Double Cheese", "Schlammläufer").

Und dann sind da diese Erzählungen, die bei mir eine gewisse Vorahnung, eine Stummung, ein Gefühl aufgebaut haben, nur um mich mit den letzten Zeilen abrupt in ein tiefes, düsteres Loch zu reißen ("Am Fluss", "Die Wand"). Mein Atem hat kurzzeitig ausgesetzt. Ich war erschüttert. Und dann still. Phänomenal!

Leser, welche von Thurau's "Sorck" und "Das Maurerdekolleté des Lebens" begeistert waren, werden auch an "Erschütterungen. Dann Stille" ihre Freude haben!
Alle anderen Leser, welche interesse auf kurze, intensive Ausflüge in emotionale, düstere Welten haben, mal zu Tränen rührend, mal mit einer großen Priese schwarzem Humor, sollten sich diese 29 Erzählungen auf keinen Fall entgehen lassen!

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