Cover des Buches Katzenwildnis: Die Nacht hüllt uns in ihr Fell (ISBN: 9783844232660)
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Rezension zu Katzenwildnis: Die Nacht hüllt uns in ihr Fell von Matthies von Bonin

Philosophieren im Reich der schnurrenden Wesen

von SzenarioLicht vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Wer es versteht wird es lieben! Ein Buch das anders ist aber mich zum schnurren gebracht hat.

Rezension

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SzenarioLichtvor 9 Jahren
Klapptext:

Die Verteidigung des angestammten Reviers erfordert täglichen Arbeitseinsatz: denn wer zu tolerant ist, wird am Ende vertrieben, weiß Tide. Die Katze schildert ihre Erlebnisse mit den Nachbarskatzen, wenn sie gelbdürr, rippenmager oder stumpfstruppig daherkommen. Oder sie führt uns durch die alte Villa, die sie „bewachen“ soll. Bei den nächtlichen Katzentreffen wird die Natur nicht ausgeblendet stets im Bewußtsein – daß wir alle nichts ohne sie sind. Eines Tages erscheint Kater Aion, der seine mehr oder weniger tiefsinnigen Gedanken zum Besten gibt, wenn er über die Unermeßlichkeit des Weltalls sowie über Gott und die Welt reflektiert – und eine irre Reise mit den Katzenkumpanen durch die Himmelssphäre startet, frei nach der Devise: was die einen können, gelingt uns auch. Oft sucht Tide bei ihren Reviergängen den Holderbaum im Garten auf. Und in schönen Sommernächten erträumt sie sich ein Dasein in der Wildnis. Das letzte Wiedersehen mit Aion findet zur Mittsommernacht auf einer Anhöhe „Unter dem Gewitterbaum“ statt, als Ungewöhnliches geschieht…

Mein Leseeindruck:

Auch wenn man auf den ersten Blick denkt, ein solch kleines Heftchen, dieses Buch hat es gehörig in sich.

Die Persepektive ist interessant gewählt, Katzensichtweisen die nicht alltäglich sind bringen den Leser in eine Welt die ihm so mit Sicherheit nicht bekannt ist. Neben den einfachen Dingen wie der fundamentalen Frage nach Fressen geht es in eine entscheidende Runde in der eine ungewöhnliche Katze zum Zug kommt. Dinge werden in Frage gestellt, es wird über vieles philosophiert und der Leser wird animiert sich mit den unterschiedlichsten Geschehnissen und für ihn eigentlich als gesetzten Parameter der Welt auseinander zu setzen. Das alles unter dem Deckmantel sich mit den Themen aus der Perspektive der Katzen zu beschäftigen.

Man kann die knapp 100 Seiten nicht mal eben so nebenbei lesen. Dafür ist der Tiefgang und der Schreibstil, der mit sehr treffenden Metaphern gespickt ist, nicht ausgelegt. Zudem sollte man auch für andere Sichtweisen offen sein und sich dazu hinreißen lassen sich auf eine etwas andere Art der Literatur einzulassen. Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht.

Mein Fazit:

Von mir gibt es für dieses schnurrige Erlebnis 4 von 5 Sterne. Wer sich öffnen kann, auf das philosophische Hinterfragen einlassen möchte und nicht nur an schnödem Satzbau, sondern an einem besonderen Schreibstil seine Freude findet, sollte sich auf dieses kleine aber feine Werk einlassen.
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