Was den Anfang betrifft, den Aufbau einer Vorgeschichte, einem Spannungsbogen, einer Atmosphäre und dem prickelnden Gefühl der Neugierde, das ist dem Autor gelungen. Ich fand den Anfang gut, es hat mich zum Weiterlesen animiert. Als die Tante sich das erste Mal in sein Zelt wagt und fragt, ob sie neben ihr schlafen könne, da habe ich die ganze Spannung des Protagonisten gespürt.
Doch sobald es zum Akt kommt, zerbricht alles und ich werde mit einem Autor konfrontiert, der nicht in der Lage ist, über Sex zu schreiben. Das war so flach, so nichtssagend schlecht, dass ich jeden Spaß daran verloren habe.
Ständig behauptet die Figur, dass es sich so gut anfühle, dass er es nicht beschreiben kann. Er verwendet das Wort "unbeschreiblich" wie ein Mantra, das er in jeder Schlüsselsituation zum Vorschein holt und dafür sorgt, dass die Handlung nicht mehr funktioniert. Ein Autor sollte in der Lage sein, das Unbeschreibliche zu beschreiben.
Aus irgendeinem Grund taucht am Ende ein Mord auf, später sitzt der Protagonist sechs Jahre ein und als er rauskommt, will er sich bei seiner Tante rächen. Das ist so weit hergeholt, dass es die ganze Geschichte aus dem Konzept bringt und ich mich doch fragen muss, was ich da eigentlich gelesen habe, ob es eine Fortsetzung kommen wird, ob ich überhaupt diese Fortsetzung lesen möchte.
Ich lese solche Bücher aus einem einzigen Grund: Sex. Hier war eine Vorgeschichte dabei, was mir gut gefallen hat, aber wenn der Sex selber nicht funktioniert und ich danach mit einer Geschichte konfrontiert werde, die aus dem Nichts kommt und dann eine Fortsetzung verspricht, dann gewinnt mich der Autor nicht als Fan. Ganz und gar nicht.