Alfréd hat es nicht leicht mit seinen fast zehn Jahren: Seine alleinerziehende Mutter hört ihm nie zu, dafür trinkt sie zu viel. Zum Glück hat er seinen Opa, dessen eher fragwürdige Lebensweisheiten Alfréd in einem Heft sammelt. Darin führt er auch eine Liste mit zehn Wünschen, die er sich vor seinem zehnten Geburtstag erfüllen möchte: einen echten Cowboy treffen, Traktor fahren, ein Mutter-Sohn-Tag... Wie es Wünsche an sich haben, sind sie nicht immer leicht zu erfüllen, doch zusammen mit seinem Opa und dessen so chaotischen wie liebenswerten Freunden - urwüchsigen Bretonen - kann Alfréd die Punkte auf seiner Liste abarbeiten, wenn auch nicht immer ganz so wie er es sich vorgestellt hatte...
🗣Spontan fällt mir ein Wort ein , um die Geschichte zu beschreiben: charmant. Ländliches Frankreich, 1972/73. Die Beziehung zwischen dem alten Alfred und seinem Enkel Alfréd ist schon etwas besonders. Das drückt sich in den Zitaten "Dieses Kerlchen war das Wichtigste in seinem Leben, und das schon seit dem ersten Tag, als er ihn auf der Geburtsstation gesehen hatte." "Alfréd war begeistert. Er liebte es, wenn man ihn mit seinem Großvater in denselben Topf warf." Die beiden haben am selben Tag Geburtstag. Mit 60 Jahren dazwischen. Der Alte ist Alfréds Anker, da seine Mutter Agnès arbeitet und zu viel trinkt. Kinderfreunde tauchen nur am Rande auf, nie als richtige Freunde, mit denen man Zeit verbringt. Ich hatte definitv Kopfkino, sah alles bildlich vor mir, was die Autorin wunderbar beschrieben hatte. Die Familie um Alfréd, die teils schrägen Dorfbewohner, die Umgebung. Ich freute mich mit Alfréd und Alfred und fühlte mit ihnen, wenn einer z.B. traurig war. Ein wirklich charmantes Buch.