Cover des Buches Bones - Die Knochenjägerin (ISBN: 9783442367375)
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Rezension zu Bones - Die Knochenjägerin von Max Allan Collins

Für Fans der Serie

von Jisbon vor 8 Jahren

Rezension

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Jisbonvor 8 Jahren
Da ich ein großer Fan der Serie bin, war dieses Buch für mich natürlich ein Muss... und obwohl es einige Kontinuitätsprobleme gibt, hat die Lektüre sich doch gelohnt.
Im Prinzip ist es wirklich, als würde man eine frühere Staffel der Serie lesen, anstatt sie zu schauen. Einige Kleinigkeiten, was die Charakterisierung und Beschreibung der Nebenfiguren betrifft, sind zwar nicht korrekt dargestellt, aber so nebensächlich, dass man kurz stockt und dann weiter liest.
Die Beziehung der beiden Hauptcharaktere, Temperance "Bones" Brennan und Seeley Booth, entspricht ziemlich genau dem Stand der früheren Folgen, höchstens, dass ein paar eindeutigere Aussagen über eventuelle Eifersüchteleien getroffen werden. Beide Charaktere verhalten sich so, wie sie es auch in der Serie tun würden, besonders Brennans zahlreiche Eigenheiten sind sehr gut dargestellt.

Die Ermittlungsarbeit der "Blinzler" (oder "Labortüftler", wie es im Buch genannt wird) kam mir persönlich auch etwas zu kurz; der Schwerpunkt lag ohne jeden Zweifel auf dem FBI, vertreten durch Booth, und in geringerem Ausmaß auf der Anthropologie, vertreten durch Brennan und Dr. Wu.
Ich bin nicht der Meinung, dass die wissenschaftlichen Details in das Buch gequetscht wurden oder zu kurz kamen. Für meinen Geschmack war es genau richtig. Klar, Brennan schmeißt mit Fachbegriffen um sich, die Booth und der Leser nicht verstehen, aber der Sinn wird jedes Mal, wenn es relevant ist, erklärt und aus der Serie kenne ich es kaum anders.

Die Auflösung des Falls fand ich persönlich recht gelungen. Im Nachhinein werden dadurch einige Details klar, auf die man vorher nicht geachtet hat, dennoch war es im Moment der Enthüllung eine Überraschung.

Ein Kritikpunkt ist für mich die etwas schlampige Übersetzung. Zum Teil sind die Formulierungen so platt, dass sie wie wörtlich übersetzt wirken, zudem gibt es einige Flüchtigkeitsfehler wie "kannten" statt "konnten". Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, aber ich stockte jedes Mal im Lesefluss. Schade ist auch, dass einige Wortspiele (wie "Bones, ich sehe Knochen" - "Bones, I see Bones") verloren gingen und somit einem Leser, der kein Englisch kann, die Reaktion Brennans auf diesen kleinen 'Witz' unklar sein dürfte, aber dafür kann der Übersetzer nichts - das sind die Eigenarten der Sprache.

Mit den Kathy Reichs-Büchern kann man das Buch nicht wirklich vergleichen. Die Charaktere sind ganz klar die aus der Serie und Temperance Brennan ist dort definitiv anders als in den Büchern (zumindest in dem einen, das ich gelesen habe). Als Fan der Serie kann ich aber sagen, dass ich bekommen habe, was ich wollte: einen Krimi mit den beiden sympathischen Protagonisten, eine Mordermittlung, die nicht zu offensichtlich verlief, genug wissenschaftliche Details, aber auch nicht zu viele, und gute Beschreibungen. Ich konnte mir alles sehr gut als "Folge" vorstellen. Man kann das Buch sehr schnell lesen, es ist ein angenehmer Zeitvertreib, dennoch plätschert die Handlung nicht nur sinnlos vor sich hin (im Gegenteil, die Protagonisten geraten durchaus in Gefahr).
Ein wenig auffällig ist, dass Booth verhältnismäßig viel Raum bekam, aber dennoch kam die Wissenschaft nicht wirklich viel zu kurz, da er die meiste Zeit darin involviert war.
Ich würde ein weiteres Buch von Collins über "Bones" definitiv lesen, bezweifle aber, dass noch eines kommen wird.
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