Eine Erzählung als Endzeitparabel
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Im Herbst wird während eines tagelangen Regens ein Bergdorf im Tessin von der Umwelt abgeschnitten. Herr Geiser, die Hauptfigur der Geschichte, ist ein verwitweter Rentner aus Basel, der im Tessin seinen Lebensabend verbringen möchte.
Er bemerkt, dass bereits Hänge abgerutscht sind befürchtet, der ganze Berg könne ins Rutschen kommen, und das Dorf unter sich verschütten. Durch den Steinschlag ist der Ort praktisch von der Aussenwelt abgeschnitten.
Bald beginnt Herr Geiser, was ihm wissenswert erscheint aus Büchern abzuschreiben und befestigt diese Schriften mit Nägeln und Klebstreifen an die Wände. Denn Herr Geiser fürchtet sich vor einem Verlust des Gedächtnisses.
Schliesslich unternimmt Herr Geiser einen Fluchtversuch über einen Pass ins nächste Tal, um zurück nach Basel zu fahren. Er fragt sich jedoch bald, was er in Basel soll und tritt den Rückweg an.
Mich persönlich erinnert die Geschichte um Herr Geiser ein klein wenig an The old man and the sea. So beschäftigt sich auch Der Mensch erscheint im Holozän mit der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins und mit seinem Platz in der Natur, kurz mit dem Leben jedes einzelnen Menschen. Dabei kommt Herr Geiser gegen Ende des Buches zum Schluss; die Gesteine brauchen sein Gedächtnis nicht. Mehr möchte ich zu dieser Erzählung gar nicht sagen. Sie ist in jedem Fall ein Versuch wert.