"Märchen" von Max Lüthi erschien 2004 im Verlag J.B. Metzler Stuttgart.
Inhalt
In diesem Buch geht es darum, Märchen von anderen benachbarten Gattungen unterscheiden zu können. Es geht um die Wesenszüge des europäischen Volksmärchens und um die geschichtliche Entwicklung.
Meinung
Struktur
Mir gefällt das Buch unter anderem deswegen, da es so super strukturiert ist.
die Kapitel
Name und Begriff- bereits in diesem 5-seitigem Kapitel sind viele tolle Hinweise.Im nächsten Kapitel (Abgrenzung gegen benachbarte Gattungen) werden die Unterschiede super erklärt, mit vielen Verweisen für weiterführende Lietratur.
Typen des Märchens: sehr differenziert
Wesenszüge: supertoll, hat mir echt gut gefallen, interessante Aspekte werden angesprochen.
Außereuropäische Märchen: interessant, ich habe früher gerne indische Märchen gelesen, eines meiner ersten Bücher in der Grundschule. Toll, das nicht nur über die typischen Grimm´s Märchen geschrieben wird, sondern dass der Autor über den Tellerrand schaut.
Zur Geschichte des Märchens: Hier unterscheidet der Autor zwischen Altertum, Mittelalter, Neuzeit. Zwischendurch wird der Text durch viele Literaturangaben unterbrochen.
Psychologie und Pädagogik: ansprechend geschrieben
Insgesamt gesehen ist es so, dass alle Kapitel sehr informativ sind, z.T. sehr differenziert, es gibt sehr viele weiterführende Literaturangaben. Man kann wohl mit Recht behaupten, dass der Autor sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt hat.
Fazit
Ich war lange auf der Suche nach einem vernünftigen Buch über Märchen. Ich wollte etwas über Märchen lernen und dieses Buch ist wirklich das Buch, das mich am meisten begeistert hat.
Max Lüthi
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Max Lüthi
Märchen
Es war einmal...
Das europäische Volksmärchen
Es war einmal
Neue Rezensionen zu Max Lüthi
1962 erschien dieses kleine Werk zum ersten Mal – und ist seitdem zu einer Art “Standardwerk” der Märchenforschung avanciert, denn hier findet der Leser nicht nur einen groben Überblick über Gattung, Motivik, Entstehung und Forschungsrichtungen, sondern noch dazu umfangreiche Literaturhinweise, die z.T. auch kommentiert sind.
Lüthi trennte in seiner Einführung das Märchen scharf von Sage, Legende, Mythos, Fabel und Schwank ab (natürlich in aller Kürze – aber dafür mit ausreichenden Literaturhinweisen, um das Thema vertiefen zu können), gab anschließend einen Überblick über die Typen des Märchens (ein sehr wertvoller Hinweis, wenn man mit Märchen arbeiten möchte), arbeitete anschließend idealtypische Züge der europäischen Volksmärchen heraus, betrachtete auch außereuropäische Märchen und schloss den “eigentlichen” Teil mit einer kurzen möglichen Entstehungsgeschichte des Märchens ab.
Die restlichen Kapitel widmete er der Forschung: Die Geschichte der Märchenforschung selbst wurde von ihm ebenso thematisiert wie Märchenbiologie und -soziologie, psychologische und pädagogische Betrachtungsweisen.
Trotz des geringen Umfangs ist die Anschaffung wirklich lohnenswert, weil das Buch, gemessen an den wenigen Seiten, nahezu unheimlich viele Informationen enthält.
Max Lüthi, geboren 1909 in Bern (gestorben 1991 in Zürich), studierte unter anderem Geschichte und Germanistik. Von 1968-1979 lehrte er an der Universität Zürich am Lehrstuhl für europäische Volksliteratur. 1988 wurde er mit dem europäischen Märchenpreis ausgezeichnet.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 9 Bibliotheken