Die Heidin

Cover des Buches Die Heidin (ISBN: 9783750412002)
Bestellen bei:

Zu diesem Buch gibt es noch keine Kurzmeinung. Hilf anderen Lesern, indem du das Buch bewertest und eine Kurzmeinung oder Rezension veröffentlichst.

Auf der Suche nach deinem neuen Lieblingsbuch? Melde dich bei LovelyBooks an, entdecke neuen Lesestoff und aufregende Buchaktionen.

Inhaltsangabe zu "Die Heidin"

Die Heidin ist eine Geschichte unerfüllter Wünsche, dem Scheitern und dem verzweifelten leben Wollen, der Suche nach dem Unauffindbaren -- farbenfroh und wortgewaltig erzählt.
Max Mohrs zweiter Roman aus dem Jahr 1929 erscheint als sein widersprüchlichster. Er reflektiert oft unmittelbar die Gedankenwelt und die persönliche Situation des Autors.
90 Jahre nach der Erstveröffentlichung bietet diese Neuausgabe den Roman mit emendiertem Text, Anmerkungen und Kommentar.

Auszug aus dem Text:

[Benno kommt seit langer Zeit wieder in die Stadt, und zwar nach München.]
Zuerst ging's zum Friseur, zum Haarschnitt. Er geriet in einen erstklassigen Salon. Ein reizender Jüngling geleitete ihn in ein lila Liebesgemach, schmeichelte ihn in einen hygienischen Operationsstuhl, bog ihm zart den Nacken in Abrahams Schoß zurück und nahm von seinem Kopf Besitz.
»Lange nicht geschnitten, der Herr?«
»War auf Hochtouren, immer hoch oben ...«
»Ah ...«
Es war alles entschuldigt, Khaki, Sweater, Haarschnitt.
»Shampoon?«
»Jawohl.«
»Lavendel, Portugal, Chinin?«
»Alles.«
»Kopfhautmassage?«
»Bitte.«
»Vibrationsmassage im Gesicht?«
»Ja, glauben Sie?«
»Machen jetzt alle unsere Herren.«
»Also bitte.«
»Wollen wir nicht zuvor unsern kleinen Bart abnehmen?«
»Was? Nein! Um Gottes willen nicht!«
»Der Bart macht doch so alt.«
»Ich habe keine Alterskomplexe.«
»Ich verstehe ...«
Die Vibrationsmassage begann.
»Ein Christusbart, ich verstehe.«
Der Apparat surrte ein süßes Surren.
»Sehr apart, sehr originell.«
Der Apparat surrte und der Herrscher des Apparats blickte seinem Opfer im Spiegel in die Augen.
»Ganz richtig, mal was anders ...«
»Nehmen Sie ihn ab, den Bart«, sagte der Angeklagte mit heiserer Stimme und schloss die Augen unter den sanften Händen seines höchsten Richters.
Als er sich dann aus dem elektrischen Stuhl der Zeit erhob, sah er lange in den Spiegel und beguckte aufmerksam sein neues nacktes Spiegelgesicht.
Das Spiegelgesicht sagte: »Die Füchse haben Gruben und die Vögel unterm Himmel haben Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege.«
Er zahlte und gab ein Trinkgeld und torkelte auf die Straße.

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783750412002
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:316 Seiten
Verlag:BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum:20.11.2019

Rezensionen und Bewertungen

0 Sterne
Filtern:
  • 5 Sterne0
  • 4 Sterne0
  • 3 Sterne0
  • 2 Sterne0
  • 1 Stern0
  • Sortieren:

    Gespräche aus der Community zum Buch

    Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

    Buchdetails

    Aktuelle Ausgabe
    ISBN:9783750412002
    Sprache:Deutsch
    Ausgabe:Taschenbuch
    Umfang:316 Seiten
    Verlag:BoD – Books on Demand
    Erscheinungsdatum:20.11.2019

    Community-Statistik

    Was ist LovelyBooks?

    Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

    Mehr Infos

    Hol dir mehr von LovelyBooks