Rezension zu "Politik als Beruf" von Max Weber
Vorbemerkung: Habe eine Reclam-Auflage, die ich hier so aber nicht reinbekomme.
Weber geht hier nicht nur darauf ein, wer alles als politische Handlungsträger gelten. Er zeigt auch noch in Teilen die geschichtliche Entwicklung zum Berufsbild Politik auf. Außerdem führte seine Überlegungen aus, welche Art Mensch (Gesinnungsethiker/ Verantwortungsethiker) in die Politik geht.
Und wofür sich die angehenden Politiker, die beim damaligen Vortrag dabei waren, rüsten müssten.
Man merkt teilweise den Pessimismus, den Weber in Bezug auf die Politik hat. Im Nachwort wurde es so formuliert, dass er nie selbst Politiker sein wollte, wohl aber eine Art politischer Journalist. Und genau so fühlt sich der Text auch an. Er verharmlost weder, noch versucht er irgendwas auf Einseitigkeit zu trimmen öder schön zu reden. Was nach meinem Empfinden heute immer weniger der Fall ist.
Auch wenn der Text mittlerweile über 100 Jahre alt ist, so habe ich doch reihenweise Post-Its reingeklatscht, sodass dieses Büchlein der neue Platz 1 ist mit durchschnittlich 1,93 Seiten/ P. im Haupttext (Nachwort bleibt unberücksichtigt). Das dürfte ja zeigen, wie viel ich da für mich an interessantem Inhalt gefunden habe. Und auch, wie viel auch heute noch aktuell wie eh und je ist.
Das nächste Weber-Buch steht aber definitiv schon auf der WL und nächsten Einkaufsliste.