Rezension
bogivor 10 Jahren
Mein erster Text von Maxim Biller.
Es handelt sich um ein sehr schmales Büchlein, das als Biller-ungewohnter Leser zwar vollste Konzentration erfordert, mit diesem Einsatz jedoch in maximal 90 Minuten durchgelesen ist.
Der Autor beschreibt in einer Art Kammerspiel das Wohl und Wehe des Kunstlehrers und Hobbyliteraten Bruno Schulz in seiner Kellerbehausung in einer polnischen Stadt im Angesicht der Nazi-Besatzung und des aufziehenden zweiten Weltkrieges.
Schulz versucht einen Brief an sein, vermutlich, literarisches Vorbild Thomas Mann zu schreiben. Er berichtet darin von einem Mann-Doppelgänger, der in Schulzens polnischer Stadt sein Unwesen treibt. Je mehr er über ihn berichtet, desto klarer wird ihm, dass es sich nicht um den echten Thomas Mann handeln kann.
Je weiter die Beschreibung gedeiht, desto mehr entpuppt er sich als eine Art Nazi-Agent.
Das eigentliche Anliegen des Briefes von Schulz scheint aber die Bitte zu sein,
Mann möge ihm doch nach Durchsicht eines Manuskriptes einen Verlag im Westen vermitteln, der ihm als Schriftsteller zum Durchbruch verhilft.
Ein einfacher, leicht lesbarer Schreibstil scheint Maxim Biller nicht gerade zueigen zu sein. Man muss sich ihm schon voll und ganz widmen und selbst dann bleiben Zweifel. Er verfügt aber in jedem Fall über eine herausragend phantasievolle Erzählkunst. Diese ist im vorliegenden Werk zudem gespickt mit einem Feuerwerk an Skurilitäten (Schulzens Zwiegespräch mit zwei Tauben
oder die teils urkomischen Personenbeschreibungen seien hier stellvertretend erwähnt).
Ein sehr kleines Kunstwerk, das es sich in jedem Falle zu lesen lohnt.
Es handelt sich um ein sehr schmales Büchlein, das als Biller-ungewohnter Leser zwar vollste Konzentration erfordert, mit diesem Einsatz jedoch in maximal 90 Minuten durchgelesen ist.
Der Autor beschreibt in einer Art Kammerspiel das Wohl und Wehe des Kunstlehrers und Hobbyliteraten Bruno Schulz in seiner Kellerbehausung in einer polnischen Stadt im Angesicht der Nazi-Besatzung und des aufziehenden zweiten Weltkrieges.
Schulz versucht einen Brief an sein, vermutlich, literarisches Vorbild Thomas Mann zu schreiben. Er berichtet darin von einem Mann-Doppelgänger, der in Schulzens polnischer Stadt sein Unwesen treibt. Je mehr er über ihn berichtet, desto klarer wird ihm, dass es sich nicht um den echten Thomas Mann handeln kann.
Je weiter die Beschreibung gedeiht, desto mehr entpuppt er sich als eine Art Nazi-Agent.
Das eigentliche Anliegen des Briefes von Schulz scheint aber die Bitte zu sein,
Mann möge ihm doch nach Durchsicht eines Manuskriptes einen Verlag im Westen vermitteln, der ihm als Schriftsteller zum Durchbruch verhilft.
Ein einfacher, leicht lesbarer Schreibstil scheint Maxim Biller nicht gerade zueigen zu sein. Man muss sich ihm schon voll und ganz widmen und selbst dann bleiben Zweifel. Er verfügt aber in jedem Fall über eine herausragend phantasievolle Erzählkunst. Diese ist im vorliegenden Werk zudem gespickt mit einem Feuerwerk an Skurilitäten (Schulzens Zwiegespräch mit zwei Tauben
oder die teils urkomischen Personenbeschreibungen seien hier stellvertretend erwähnt).
Ein sehr kleines Kunstwerk, das es sich in jedem Falle zu lesen lohnt.