Cover des Buches Alterra: Die Gemeinschaft der Drei (ISBN: 9783426513064)
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Rezension zu Alterra: Die Gemeinschaft der Drei von Maxime Chattam

ein fesselndes Leseereignis

von his_and_her_books vor 10 Jahren

Kurzmeinung: ein fesselndes Leseereignis

Rezension

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his_and_her_booksvor 10 Jahren

Zitat:
„Er hatte den Eindruck, als schwebte ein Riesenvogel über den Dächern, und sah zum Himmel: Eine schwarze Wolke bedeckte die ganze Stadt. Eine gewaltige Wolke.“
(S.33)

„Weit im Norden war der ganze Horizont schwarz. Es waren keine einfachen Wolken, sondern eine Wand aus Finsternis, die sich allmählich heranschlich.“
(S.60)

„Sie marschierten einsam durch eine verlassene Welt, ohne zu wissen, was sie suchten und ob sie jemals wieder in Frieden leben würden, und ihr einziger Anhaltspunkt war ein vages Gefühl.“
(S.104)

Inhalt:
Der Blizzard kommt überraschend. Doch es gab Vorzeichen. In den letzten Wochen war das Wetter trotz Winter überraschend gut und warm. Matts Vorahnungen scheinen sich zu bestätigen.
Der Blizzard trifft mit ungeheurer Wucht auf New York. Von jetzt auf gleich entsteht ein unglaubliches Chaos in der Stadt. Seltsame blaue Blitze erhellen die Dunkelheit und erobern die Gebäude. Wer nicht schnell genug reagiert, verpufft förmlich.

Nachdem Matt aus der Bewusstlosigkeit erwacht, hat sich die Welt verändert. Alle Bewohner seines Hauses sind verschwunden. Und die Haustiere scheinen seltsam aggressiv geworden zu sein. Außerdem haben sich die überlebenden Erwachsenen verändert. Sehr verändert.

Zusammen mit seinem guten Freund Tobias treten sie die Flucht aus New York an. Nachdem sie etliche Gefahren überstanden haben, wähnen sie sich in scheinbarer Sicherheit. Sie haben einen Zufluchtsort der Pans erreicht. Hier trifft Matt auf Ambre, die eine ziemliche Anziehung auf ihn ausübt. Doch die Gefahr ist noch nicht vorbei, sie können ihr nicht entfliehen.

Meinung:
Die „Alterra“-Reihe ist ein wirkliches Schmuckstück im Regal. Lange konnte ich diesem Funkeln dieser Bücher wirklich nicht widerstehen. Würde der Inhalt das Versprechen der Optik halten können? Und so griff ich nun zum ersten Band dieser Reihe.

Auf den ersten Seiten wurde ich ruhig und erklärend in Matts Welt in New York eingeführt. Ich erfuhr, dass sich Matts Eltern scheiden lassen würden und ein erster Kampf um das Sorgerecht begann aufzuglimmen. Dennoch liebt Matt seine Eltern. Aber die anstehende Scheidung droht ihn aus der Bahn zu werfen. Er hat sich verändert, ist in sich gekehrt. Nicht mehr er selbst.

Matt hat diese unglaublichen Vorahnungen, doch er behält sie für sich. Selbst seinen Freunden Newton und Tobias erzählt er nichts davon. Was hätte es auch bewirken können? Dieser unglaublichen Naturgewalt, die sie letztendlich getroffen hat, konnte man nichts entgegensetzen.

Und dann nimmt die Geschichte plötzlich unheimlich an Fahrt auf. Gefahren lauerten an jeder Ecke, der Tod schien unglaublich nah zu sein. Ein falscher Schritt, ein zu lautes Geräusch und schon wäre es um einen geschehen gewesen.

Ich hatte genau im Gespür, wohin mich Maxime Chattam lenken wollte. Fühlte es sich anfangs noch ein wenig holprig an, konnte ich mit steigender Seitenzahl mehr und mehr in der Geschichte versinken. Oftmals erhebt der Autor einen mahnenden Finger und appelliert an den Leser, sich seiner Umwelt und überhaupt seinem Verhalten in der Welt bewusst zu werden. Mit seiner Geschichte zeigt er die entsprechenden Konsequenzen aus unserem heutigen verschwenderischen Anwandlungen und dem fehlendem Respekt gegenüber unserer Umgebung immerhin eindrucksvoll auf.

Maxime Chattam erzählt die Geschichte in Vergangenheitsform und lässt mitunter kurze auktoriale Ansätze aufblitzen. Ich erlebte die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Matt, wobei kurze Einblicke aus anderen Perspektiven eingebaut wurden. Ich denke, hier wollte sich der Autor noch eine kleine Tür offen lassen. Mit fortlaufender Erzählung konnte ich dieses Vorgehen auch so akzeptieren.

Ein paar kurze Worte muss ich auf jeden Fall noch zu meinem Lieblingscharakter erzählen. Und ja, wie man sich vielleicht denken kann, es war Ambre. Ambre ist der Typ Frau, sorry, hier in der Geschichte eher Mädchen, den man einfach mögen muss. Sie weiß in ihrem Inneren ganz genau um ihre Ausstrahlung und setzt diese auch ganz gezielt ein. Ambre ist sehr intelligent. Und das beste Beispiel dafür, dass sich Intelligenz und Schönheit definitiv nicht ausschließen. Ich kann es durchaus verstehen, dass man ihr verfallen kann!

Insgesamt hat Maxime Chattam eine Welt geschaffen, in der Bedrohungen quasi überhand nehmen, man sich niemals sicher fühlt und als Leser einfach nur dazu gezwungen wird, immer wieder von den Seiten aufzublicken, um die Gefahrenlage ringsum abzuchecken.

Mit dem Ende dieses ersten Teils setzt der Autor definitiv einen Appetizer. Auch wenn die große Gefahr bisweilen gebannt ist, heißt es ja nicht, dass man darauf warten muss, dass diese wieder vor der Tür steht. Vielleicht ist das eigene Handeln nützlicher? Ich bin definitiv gespannt auf die Fortsetzung!

Urteil:
„Alterra – Die Gemeinschaft der Drei“ ist ein solider Start in eine vielversprechende Reihe. Punktuell brutal und bluttriefend gemischt mit Freundschaft und Verantwortung gelingt es dem Autor ein fesselndes Leseereignis zu präsentieren, dem man nur schwer entfliehen kann. Meine angenehmen Lesestunden im Camp der Pans belohne ich deshalb mit guten 4 Büchern.

Für alle, denen apokalyptische Themen nicht fremd sind, kleine Unwägbarkeiten verzeihen, sich dabei jedoch voll auf spannende Geschichten einlassen können.

Die Reihe:
1. Die Gemeinschaft der Drei
2. Im Reich der Königin
3. Der Krieg der Kinder

4. Der Herr des Nebels


©hisandherbooks.de
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