"Wie der Vater - so der Sohn", dachte sich wohl Maximilian, als er die Bücher seines Vaters gelesen (?) hatte. Leider. Seine Version der "...ticken"-Reihe (sein Vater hat schon über Männer, Frauen, Teenies und Kollegen geschrieben, die alle "ticken") ist extrem langweilig und -fädig geraten. Gemeinplätze ("Väter sind unselbständige Wesen, die jemanden brauchen, der ihnen die einfachsten Dinge abnimmt") und Oberflächlichkeiten ("Warum sitzt du so lange vor dem Fernseher?") wechseln sich gegenseitig ab. Ich als Mann fühle mich mit diesem Buch zu etwa 10-15% getroffen und würde am liebsten ein Gegenstück zu diesem Werk verfassen. Wenn ich nur die Zeit dazu hätte, denn ich muss ja "ständig arbeiten, Bier trinken und dazu habe ich permanent Angst alt zu werden"...!
Gewisse humorvolle Abschnitte retten den 2. *.
Maximilian Brost
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WIE VÄTER TICKEN
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"Fußball, Bier und Schwiegermütter"
Väter - es wird wohl niemanden geben, der von sich behaupten kann, nie etwas mit einem zu tun gehabt zu haben. Immerhin ist der Vater ein Teil unseres Lebens, auch wenn man sich als Teenie manchmal wünscht, dass er am liebsten bleibt, wie der Pfeffer wächst. Maximilian Brost, selbst ein Teenager, hat es sich mit "Wie Väter ticken" nun zur Aufgabe gemacht, die "Spezies" Vater näher zu erklären und dafür seinen Freunden und deren Vätern 111 Fragen gestellt.
Behandelte Themen sind u.a. die Erziehungsmethoden der Väter, Eheprobleme, Hobbys, die Beziehung zur Mutter und die nicht immer vermeidbare Scheidung – ein bunter Mix also, der vor allem Teenies ansprechen sollte: Wer hat sich denn nicht schon einmal gefragt, wieso der Vater es nicht erlaubt, dass man bis in die Nacht weg ist? Und wer kann sich noch daran erinnern, welche Probleme es gab, als man seinen neuen Freund zuhause vorstellte oder wie es war, als der Vater seine neue Freundin vorführte.
Da Maximilian Brost selbst zu den „Betroffenen“ gehört, ist es eigentlich kein Wunder, was er alles zu berichten hat: Vieles erinnerte mich beim Lesen an meine eigene Kindheit, ich war wirklich überrascht zu erfahren, dass nicht nur mein Vater sich manchmal ‚merkwürdig’ verhielt.
Trotz all der realen Inhalte hat dieses Buch einen eindeutigen Vorteil: Es nimmt sich nicht zu ernst. So werden einige Dinge sehr überspitzt dargestellt, sodass sie unwillkürlich zum Schmunzeln verleiten. „Wie Väter ticken“ ist eindeutig kein Beziehungsberater, will nicht moralisieren oder der Handeln der Väter oder Teenies verteufeln. Aber es gibt Anreize, wie man seinen Vater besser verstehen könnte und lässt auch den Vater selbst nicht außen vor: Was könnte man besser machen, um mit seinem Kind besser klarzukommen? Verpackt wurde das alles in eine oft humoristische Hülle – nie zu ernst (auf Klischees wird natürlich auch nicht verzichtet), sodass dieses Buch eine wirklich gute Unterhaltung darstellt, aber mit einem wahren Kern, über den es sich auf jeden Fall nachzudenken lohnt.
Etwas einfach ist allerdings die Beschreibung der Mutter als diejenige, die oftmals zuhause darauf wartet, dass der Vater von der Arbeit kommt und ihm natürlich etwas kocht – ein etwas altbackenes Bild, über das man aber hinwegsehen kann (möglicherweise wäre das ein Thema für „Wie Mütter ticken“?).
Die kurzen Kapitel, die teilweise 1-2 Seiten lang sind, laden zum Schmökern und häppchenweisen Lesen ein.
Wer sich nach einem Geburtstagsgeschenk für den Sohn oder die Tochter umsieht, kann hiermit sicher nichts falsch machen, denn Väter und Kinder aller Altersklassen werden sich in diesem Buch spielend wieder finden.
Schwarzkopf&Schwarzkopf, 9,95,-