„Ich möchte mich entlang der Schnittlinie bewegen, durch Ängste und Zweifel hindurchlaufen – mein Körper ist eine Klinge, die sie zerschneidet. Ich habe in einer engen Schachtel gelebt, die überall drückte. Wie sehr ich diese Schachtel gewohnt war, wie gut ich ihre Wände kannte, wie sicher ich mir ihre Einschränkungen und ihren Charakter angeeignet habe.“
Liine zieht nach einer langen toxischen Beziehung aufs Land, in ein altes Bauerhaus ihrer Familie, wo sie in ihrer Kindheit viel Zeit verbracht hat. Sie will zur Ruhe kommen, ihre inneren Wunden heilen und ihr Leben neu sortieren.
Die Ruhe kann an diesem Ort nur innerlich gefunden werden, ist doch ein Militärübungsgelände direkt in der Nähe und gibt Liine an manchen Tagen das Gefühl, in einem Kriegsgebiet zu sein.
Sie schafft es trotzdem, sich mit sich selbst, ihrer Beziehung und auch der Beziehung zu ihrer Mutter auseinanderzusetzen und dies aufzuarbeiten.
Einsamkeit ist ein großes Thema in Liines Leben und nicht als die gesehen zu werden, die sie ist. Das wird besonders klar, als ihre Mutter sie besucht. Auch da liegt einiges im Argen.
Im Laufe des Sommers beschäftigt sich Liine nicht nur mit sich selbst, sondern auch den Menschen, die früher in dem Bauernhaus gewohnt haben. Es ist nicht nur eine Geschichte in der Geschichte, sondern steht sinnbildlich für ihre Innenreise.
Carolina Pihelgas erzählt außergewöhnlich dicht, präzise und doch poetisch auf nur 133 Seiten von der inneren Reise zur Heilung. Ein ganz feines Buch genau nach meinem Geschmack!
Maximilian Murmann
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Maximilian Murmann
Leider konnte ich mit dem Buch nicht warm werden. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass das Hauptthema - der Bau des Kanals - nicht das Wichtigste für die Autorin war, sondern eher einzelne Familienschicksale den Fokus der Geschichte ausschmückten.
Im Klappentext wurde eine Liebesgeschichte erwähnt, die zur Hälfte des Romans immer noch nicht in "Erscheinung" getreten war, geschweige, dass die Liebenden sich schon getroffen hätten. Es ist von Ada und Omar die Rede.
Omar lebt bei seinem Vater, einem Fischer dort und will sich selbständig machen. Um seinem Vater etwas mehr aus dem Weg gehen zu können, beschließt er beim Bau des Kanals zu helfen und nicht in die Fischerei einzusteigen. Seine Angst vor dem Wasser treibt einen Keil zwischen Vater und Sohn und zwischen ihnen herrscht von nun an Schweigen.
Ada beschließt ihrer kranken Schwester Millicent zu helfen und reist mit vielen Tausenden Arbeitssuchenden mit dem Schiff an. Dabei findet sie Anstellung im Haushalt der Oswalds und hilft John seine Frau Marian zu pflegen und zu versorgen. Der Arzt John Oswald versucht derweil die Krankheit Malaria auszurotten.
Ein anderer Erzählstrang zeigt noch auf, wie Bürger auf die andere Seite des Ufers ziehen und ihre Häuser zwecks des Baus des Kanals verlassen sollen. Daraufhin begehren diese Bürger auf und versuchen dies abzuwenden. Ein Kampf um ihr Eigentum entbrennt.
Mir war zu viel Unnötiges in diesen vielen Erzählsträngen, deshalb habe ich diese Geschichte bei Kapitel 16 abgebrochen. Henriquez hätte sich in vielen Passagen viel knapper halten sollen und fokussierter schreiben müssen, um mich zu fesseln. Der Erzählstil war gut, aber die vielen Ausschweifungen haben die Geschichte platt und langatmig werden lassen. Die Farbe eines Kleides, die Wirkung einer Frisur und ob die Nachbarin jetzt einen Kamm hat oder nicht (Kap. 15) ist nicht vonnöten und ziehen einen Roman unnötig in die Länge...schade drum. Das Thema hätte mich interessiert.
Genre: leichter Historienroman, Familiendramen
3.5 Sterne
Ich fand diese Geschichte super speziell.
Der Titel ist treffend gesetzt und die Erzählung hat mich abgeholt, was unter anderem auch an der angenehmen Kapitellänge liegt. Obwohl die Grundstimmung eher düster und erdrückend ist, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen: Ich wollte unbedingt wissen, was Jenny mit dem Rest ihres Lebens anstellt.
Die Erzählweise wirkt auf mich eher kalt und distanziert, was gleichzeitig irgendwie erfrischend anders ist.
Für mich persönlich vielleicht kein Highlight, dennoch ein gutes Buch für zwischendurch.
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Vielen Dank, dass ich bei dieser Leserunde mit einem sehr außergewöhlichen Roman dabeisein durfte. Meine Rezension https://www.lovelybooks.de/autor/Juhani-Karila/Der-Fluch-des-Hechts-3886373103-w/rezension/7578219240/ habe ich auch auf amazon, lesejury und wasliestdu veröffentlicht.
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