Eigentlich freuen sich alle auf ein entspanntes Weihnachtsfest. Doch dann kommt das Gerücht auf, dass ein gewisser „Loman“ einen tödlichen Raubzug zu den Weihnachtstagen starten möchte. Der Name „Loman“ ist schon in der Vergangenheit gefallen, als es einen Coup in Las Vegas gab und einige Menschen kamen dabei ums Leben. Boxer und Conklin wie auch das restliche SFDP gehen den unzähligen Hinweisen nach, um eine Katastrophe zu verhindern. Doch einige Tipps stellen sich als Finten heraus, um die Polizei zu beschäftigen und sie in die falsche Richtung zu lenken. Von einem entspannten Weihnachtsfest ist nichts mehr zu spüren.
Das Buch gehört schon dazu, dass man es um Weihnachten lesen könnte, da es eben in dieser Zeit spielt. Dennoch kommt recht wenig Weihnachtsstimmung auf, weil ja das SFDP rund um Lindsay zu sehr eingespannt ist, als dass sie sich auf ein besinnliches Weihnachtsfest freuen können.
Neben dem geplanten Raubüberfall gab es noch eine kleine Nebengeschichte rund um Cindy und Yuki, die sich um einen illegalen Einwanderer gekümmert haben, welcher seit 2 Jahren im Gefängnis saß und auf seinen Prozess wartete. Er wurde beschuldigt einen Mann erschossen zu haben, anhand von Zeugenaussagen. Allerdings gab es keine Beweise und Indizien, die dies bestätigt und trotzdem saß er im Gefängnis. Cindy war schnell von dessen Unschuld überzeugt und hat Yuki mit ins Boot gezogen.
Ich mag die kleinen Nebengeschichten in den Büchern und bei dieser hätte ich mir gewünscht, dass dieser mehr Raum gegeben hätte, was aber auch daran liegen könnte, dass die Journalistin Cindy wohl meine Lieblingsfigur ist und ich es daher mag, wenn Geschichten um sie herum gesponnen werden.
Ansonsten war das Buch wieder sehr spannend und dynamisch. Durch die typischen kurzen Kapitel ist man durch die Seiten geflogen. Es ist praktisch ständig irgendetwas passiert. Dauernd hat die Polizei anonyme Hinweise bekommen, wo ihnen zwar langsam klar wurde, dass es auch Falschmeldungen sein konnte, aber durch die heikle Lage mussten sie denen dennoch präzise nachgehen.
Aber ich war vom Ende irgendwie… etwas enttäuscht. Loman wurde als Phantom beschrieben, wo es nicht sein erster Coup sein sollte, sondern er schon an vorherigen teilgenommen hat und man ihn nicht zu fassen bekam, da er sich dennoch bedeckt legt und die Drecksarbeit Kleinkriminellen überlässt.
Diesen Eindruck hatte ich auch in der Vorbereitungsphase, dass er das SFDP ganz schön an der Nase rumführt, bis es zum Finale kam. Statt einen schlauen Strategen hat man aber plötzlich einen dümmlichen Verbrecher vor der Nase. Und das war… enttäuschend, anders kann ich es nicht sagen.
Der Epilog war nett, hätte ich aber nicht gebraucht. Meine Joe-Sympathien sind trotz des letzten guten Bandes dennoch nicht gestiegen. Ich mag den einfach nicht.
Fazit: Das Buch war durchgängig spannend. Da ich die Figuren nach den vielen Bänden nun gut kenne, ist es immer wie ein Nachhause kommen und in eine bekannte Welt abtauchen. Ich mag die Reihe weiterhin, auch wenn ich mir immer gewünscht habe, dass Lindsays Freundinnen und damit der „Women’s Murder Club“ eine andere Rolle spielt, habe ich mich inzwischen damit abgefunden und kann die Bände genießen. Hier war lediglich das Finale enttäuschend, hat mir aber nicht wie bei anderen Büchern es insgesamt versaut. Von mir gibt es 4 Sterne.