Cover des Buches Neu in Berlin (ISBN: 9783981672701)
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Rezension zu Neu in Berlin von May Oakwood

Ein Mädchen setzt sich durch

von mabuerele vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein junges Mädchen setzt sich trotz aller Schwierigkeiten durch! Sehr realistische Geschichte!

Rezension

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mabuerelevor 8 Jahren

Charlotte, genannt Charlie, ist 11 Jahre alt. Sie spielt mit Begeisterung Schlagzeug. Nun aber muss sie sich von ihrem Musiklehrer und ihrer Schülerband trennen. Ihre Eltern ziehen wieder einmal um. Charlie hat aber keine Lust auf Berlin.

Die Autorin hat einen sehr realistischen Gegenwartsroman geschrieben. Die Geschichte wird von Charlie selbst erzählt. Das Buch lässt sich gut lesen. Kurze Kapitel und relativ große Schrift unterstützen dies. Die Handlung ist abwechslungsreich und spricht viele aktuelle Probleme an.

Charlies Mutter ist eine erfolgreiche Journalist. Immer, wenn sich ein attraktives Jobangebot findet, zieht die Familie um. Charlies Vater ist Franzose. Berlin tut ihm nicht gut. Als Hausmann ist er nicht ausgelastet. Rotwein hilft auf die Dauer nicht gegen die Leere.

Charlie mag Berlin nicht. Die Stadt ist ihr zu voll und zu hektisch. Sie vermisst nicht nur ihre Freundin. Charlie kleidet sich leger und sieht damit aus wie ein Junge. Damit fällt sie in der neuen Schule sofort auf. Die Zicken der Klasse lassen sie das spüren.

Die Sprache des Buches ist der Zielgruppe angemessen. Viel Wert legt die Autorin auf die Charakterisierung ihrer Protagonisten. So darf ich den Charakter der Eltern auch durch Charlies Brille sehen. Sie mag sie beide, kann aber trotzdem ihre Stärken und Schwächen gut einschätzen. Clever ist ihre Oma. Sie steht fest im Leben, ist nicht in allen Punkten mit ihrer Tochter einverstanden und gibt Charlie in den Ferien Halt und neue Kraft. Charlie hat nicht nur mit Mobbing in der Schule zu kämpfen, auch die ständigen Auseinandersetzungen der Eltern zerren an ihren Nerven. Trotzdem sind beide für Charlie da, wenn es ernst ist. In den vielen kleinen Episoden des Alltags spielen die Emotionen der Protagonisten eine besondere Rolle. Charlies Hoffnungen und Wünsche, aber auch ihre Wut über Ungerechtigkeit und ihre Angst um Bucky, den Hund, sind mit den Händen greifbar. Deutlich wird die Ohnmacht der Erwachsenenwelt. Nicht immer agieren die Lehrer glücklich. Trotz allem ist Charlie ein Mädchen, das nicht bereit ist, sich verbiegen zu lassen. Sie verliert ihren Humor nicht und findet immer wieder Menschen, die sie so annehmen wie sie ist.

Das Cover mit Charlie auf dem Brandenburger Tor und ihrem Hund im Tanz mit dem Berliner Bären ist sehr ansprechend. Auf mich macht Charlie einen optimistischen Eindruck.

Ein umfassendes Personenregister und die Abbildung eines Schlagzeugs mit Beschriftung ergänzen das Buch.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin spricht dabei Probleme an, die jedem Kind oder Jugendlichen widerfahren können und hat sie in einer vielschichtigen und spannenden Handlung umgesetzt.

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