Maya Angelou

 4 Sterne bei 98 Bewertungen

Lebenslauf

Eine der bedeutendsten Kämpferinnen für Freiheit und Gleichberechtigung: Maya Angelou wird 1928 in Missouri als Marguerite Annie Johnson geboren. Ihre Kindheit verbringt sie nach der Scheidung ihrer Eltern zum größten Teil bei ihrer Großmutter, bis auf wenige Jahre zwischendurch, in denen sie mit ihrem Bruder bei ihrer Mutter lebt. Bereits als Kind muss Angelou viel durchmachen: Mit acht Jahren wird sie vom Freund ihrer Mutter vergewaltigt. Wegen der Drohung, er würde ihren Bruder ermorden, verriet sie die Identität des Täters zunächst nicht. Als er später verurteilt wurde, wurde er erschlagen aufgefunden, bevor er seine Haftstrafe antreten konnte. Angelou hatte ihre Onkel im Verdacht, denen sie die Vorfälle mitteilte. So bekam sie Angst vor der Wrkung ihrer eigenen Stimme und sprach 5 Jahre nicht mehr. Bis sie durch die Literatur eine neue Stimme fand. Schon zuvor beginnt sie, in verschiedenen Berufen zu arbeiten. In der Zeit bei ihrer Großmutter bringt ihr eine befreundete Lehrerin die Literatur und insbesondere die Poesie nahe. Angelou ist begeistert von Autoren wie Shakespeare, Poe, Dickens und einigen afroamerikanischen Künstlerinnen. In den 1950er Jahren wird sie als Tänzerin und Sängerin bekannt und wählt zu dieser Zeit auch den Namen, unter dem sie heute bekannt ist. 1959 zieht sie nach New York City, wo sie der Harlem Writers Guild beitritt. Sie lernt bedeutende Autoren kennen und veröffentlicht erste Werke. Ab 1961 lebt sie einige Jahre in verschiedenen Ländern Afrikas, bevor sie 1965 in die USA zurückkehrt und Malcom X dabei hilft, die Organisation für Afrikanische Einheit aufzubauen, bevor er nur kurze Zeit später ermordet wird. Nur weniger Jahre später wird auch ihr guter Freund Martin Luther King Jr. ermordet. 1970 veröffentlicht Angelou ihre Autobiographie „I Know Why The Caged Bird Sings“, die international großen Anklang findet. In den folgenden Jahren erhält Angelou einen Lehrauftrag an verschiedenen Hochschulen, obwohl sie selbst keinen Universitätsabschluss hat. Auch redet sie bei wichtigen Veranstaltungen wie der Amtseinführung von Bill Clinton oder dem Millionen-Mann-Marsch der Vereinten Nationen 1995. Zum Tod von Nelson Mandela 2013 schreibt Angelou das Gedicht „His Day is Done“, an der Trauerfeier kann die inzwischen erkrankte Angelou nicht mehr teilnehmen. Sie stirbt im Mai 2014 in North Carolina. Zu Lebzeiten wurde sie unter anderem mit dem Quill Award für Dichtung und der Mutter-Teresa-Auszeichnung ausgezeichnet. Des Weiteren bekamen ihre Hörbücher mehrere Grammys und eines wurde sogar zum Best Spoken Word Album gewählt. Sie erhielt außerdem die Ehrendoktorwürde der Michigan State University und die höchste zivile Auszeichnung der USA, den „Presidential Medal of Freedom“.

Neue Bücher

Cover des Buches Mit jedem Schlag unserer Flügel (ISBN: 9783518473757)

Mit jedem Schlag unserer Flügel

Neu erschienen am 12.02.2024 als Taschenbuch bei Suhrkamp. Es ist der 6. Band der Reihe "Maya Angelous Autobiographien".

Alle Bücher von Maya Angelou

Cover des Buches Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt (ISBN: 9783518468975)

Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt

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Erschienen am 10.09.2018
Cover des Buches Was für immer mir gehört (ISBN: 9783518472552)

Was für immer mir gehört

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Erschienen am 12.12.2022
Cover des Buches Nur mit meiner Stimme (ISBN: 9783518471562)

Nur mit meiner Stimme

 (2)
Erschienen am 19.06.2021
Cover des Buches Phänomenale Frauen (ISBN: 9783518470985)

Phänomenale Frauen

 (2)
Erschienen am 12.10.2020
Cover des Buches Was die Wahrheit uns bedeutet (ISBN: 9783518472026)

Was die Wahrheit uns bedeutet

 (2)
Erschienen am 14.02.2022
Cover des Buches Ich kenne einen Ort weit weg von hier (ISBN: 9783518472422)

Ich kenne einen Ort weit weg von hier

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Erschienen am 26.09.2022
Cover des Buches Mit jedem Schlag unserer Flügel (ISBN: 9783518473757)

Mit jedem Schlag unserer Flügel

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Erschienen am 12.02.2024

Videos

Neue Rezensionen zu Maya Angelou

Cover des Buches Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt (ISBN: 9783518468975)
mabo63s avatar

Rezension zu "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt" von Maya Angelou

Rassentrennung ist Alltag, Amerika in den 30ern
mabo63vor 2 Jahren

"[..Für Menschen, deren Vergangenheit und Zukunft täglich vom Untergang bedroht sind, ist es schon göttliche Gnade wenn sie überhaubt am Leben bleiben. Ich finde es interessant dass das einfachste Leben, die armseligste Existenz sich in Abhängigkeit von Gott begreift, während seine Bedeutung mit steigendem Wohlstand, Lebensstandart und Lebensstil entsprechend sinkt"..]

M.Angelou


Amerika in den 30er Jahren, Maya wächst bei ihrer Grossmutter auf, im Süden, Rassentrennung ist Alltag.

Später kehrt sie mit Ihrem Bruder zurück zu Ihrer Mutter in St. Louis wo sie dank ihres Durchhaltewillens als erste schwarze Frau als Schaffnerin in der Strassenbahn von San Francisco arbeitete.


Geschrieben in einer grossartigen Sprache, ich habe das Buch mit grossem Vergnügen verschlungen.

Leseempfehlung.

Cover des Buches Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt (ISBN: 9783518468975)
Sandra1975s avatar

Rezension zu "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt" von Maya Angelou

Einblicke in die Verquickung des Individuums mit dem Kollektiv
Sandra1975vor 2 Jahren

Als die 16-jährige Maya ihrem Vater sagt, dass sie in drei Wochen ein Kind gebären werde, missversteht sie der Vater und teilt der Mutter, die sich gerade in einer anderen Stadt befindet, mit, die Tochter sei in der dritten Woche schwanger. Die Mutter stellt zwei entscheidende Fragen, die die Tochter verneint: “Liebst du ihn?” und “Liebt er dich?”. “Dann”, schlussfolgert die Mutter, “werden wir nicht drei Menschenleben zerstören, sondern dieses wundervolle Baby kriegen.”

Eindrückliche Szenen wie diese gibt es in dieser ersten von insgesamt sieben Autobiografien von Maya Angelou am laufenden Band. Es ist ein ergreifendes Buch über das Aufwachsen eines aussergewöhnlichen schwarzen Mädchens in den USA der Fünfzigerjahre sowie über die Geburt der Legende Maya Angelou, die 2014 nach einem lebenslangen Wirken als Zivilrechtlerin, Lyrikerin, Schauspielerin sowie als Universitätsprofessorin achtundachtzigjährig gestorben ist und ein umfangreiches Oeuvre hinterlässt.

Im Alter von 7 Jahren wurde Angelou vom damaligen Freund ihrer Mutter vergewaltigt. Als sie erfährt, dass dieser, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, zu Tode geprügelt wurde, zieht sie einen folgenschweren Schluss: Sie beschliesst, nicht mehr zu reden. Denn sie ist der Ansicht, sie selbst habe den Tod des Mannes verursacht, dadurch dass sie seinen Namen ausgesprochen habe.

In den fünf darauffolgenden Jahren des Schweigens findet Angelou Zuflucht in der Literatur. Sie lernt reihenweise Shakespeare-Sonnette auswendig, liest Balzac, Maupassant sowie schwarzafrikanische AutorInnen. Aus dieser Lesewut, die geradezu obsessiv gewesen sein muss, speist sich ihr literarisches Gesamtwerk sowie auch dieses Buch. Man findet darin Liedverse aus der afrikanischen Volksfrömmigkeit des 19. Jh., Witze sowie ein scharf analysiertes Porträt der US-amerikanischen Gesellschaft. Es ist ein Zeitzeugenbericht, umfassend, bodenständig und bestimmt, jedoch ohne eine Spur Bitterkeit.

Im Jahr 1993 hält Angelou die Einsetzungsrede für Präsident Bill Clinton. “A rock, a river, a tree”, sind die ersten Worte des Prosagedichts, das sie vorträgt. Drei Naturvorkommnisse, deren Beständigkeit im Gegensatz zur Brüchigkeit des Amerikas steht, das Angelou in ihrer Autobiografie aufzeigt. Ein Beispiel für diese Brüchigkeit ist ein Gottesdienst, der aus einem wackeligen Altar besteht und der in einem spärlichen Zelt gefeiert wird. Hier und nicht etwa in den prächtigen Kirchen der weissen Elite, trifft sich die Glaubensgemeinschaft der Schwarzen. Angelou spürt und weiss: Halt findet sie nicht in der Vorläufigkeit religiöser Rituale, sondern in der Geschichte ihrer Ahnen, an deren Faktizität von Sklaverei und Unterdrückung nicht gerüttelt werden kann. Wahrheit ist das, was so und nicht anders war - sie kommt nicht von Dogmen, sondern ist das Baumaterial der Geschichte, der individuellen wie der kollektiven.

“I stand here alone, but I come as ten thousands”, ist Maya Angelous Lebensmotto, das bedenkenlos auf diese Autobiografie angewendet werden kann. Hier spricht ein autobiografisches Ich über seine Verquickung mit der kollektiven Geschichte sowie über sein Potential, dieser Geschichte im Bündnis mit Gleichgesinnten eine neue Wendung zu geben. Bei aller Tragik ist dies ein hoffnungsspendendes Buch, aufrüttelnd und eindrücklich geschrieben.

Cover des Buches Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt (ISBN: 9783518468975)
E

Rezension zu "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt" von Maya Angelou

Unglaublich und herzzerreißend
Elina_morovor 3 Jahren

Bis jetzt ist es der beste autobiographische Roman, den ich je gelesen habe. Das ist sogar der erste Roman der Autorin. Die poetische Sprache in den Beschreibungen auch von unangenehmen Ereignissen war wunderschön. Es ist die Geschichte über die Kindheit und Jugend eines schwarzen Mädchens in 30er Jahren im Süden von USA. Ich habe mit ihr gelacht, geweint und mich über manche Sachen geärgert. Ich war von der Mut und Weisheit dieses kleinen Mädchens begeistert. Sie erzählt über ihr Leben bei ihrer Oma, die Beziehung zwischen ihr und ihrem älteren Bruder. Der Glaube an Gott ist hier eins der wichtigen Themen. Man sieht, wie dieser Glaube ihr Kraft in den schwierigen Zeiten gegeben hat. Sie erzählt über ihr kindliches Leben: Schule, Hausaufgaben, Süßigkeiten und Bücher... viele Bücher. Sie träumt viel, sie möchte eine erfolgreiche Frau werden, deswegen muss sie viel lernen, gute Noten bekommen und jeden Tag beten. Maya Angelou erzählt auch über ihr Leben bei ihrer Mutter in Los Angeles. Sie erzählt davon, dass sie im Alter von 8 Jahren missbraucht wurde... dass sie im Gericht gelogen hat und dachte, dass sie deswegen in die Hölle muss.
Wenn man realisiert, dass alles Geschriebene wahr ist, wird man traurig... Traurig, wenn eine intelligente weiße Frau den Namen Marguerite nicht merken kann und sagt, dass ihr Hausmädchen ab jetzt Mary heißen soll. Traurig, wenn ein weißer Zahnarzt das Kind nicht behandeln will, weil es dunkelhäutig ist: „...es ist meine Überzeugung, dass ich lieber einem dreckigen Köter die Hand ins Maul stecke als einem Nigger.“ Real, atemberaubend und berührend.
Für mich ist dieser Roman ein Muss und ein absoluter Highlight.

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Zusätzliche Informationen

Maya Angelou wurde am 04. April 1928 in St. Louis (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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von 5 Leser*innen aktuell gelesen

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