Cover des Buches Radioactive - Die Vergessenen (ISBN: B00EJRUHCQ)
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Rezension zu Radioactive - Die Vergessenen von Maya Shepherd

Gute 3,5 Sterne für eine Fortsetzung, die etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt

von steffis-und-heikes-Lesezauber vor 10 Jahren

Rezension

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steffis-und-heikes-Lesezaubervor 10 Jahren
Kurzbeschreibung:
Nachdem Cleo ihre erste große Liebe Finn verlassen musste, erwacht sie auf der Krankenstation der Legion. Zwar hat sie ihr Gedächtnis nicht verloren, aber nichts läuft so, wie sie und die Rebellen es geplant hatten. Die Legionsführer sehen in ihr keine Bedrohung und gehen zum geordneten Alltag über, in dem sich Cleo nicht länger zurechtfindet. Nur die Legionsführerin A350 scheint Interesse an ihr gefunden zu haben und verschafft ihr Gehör. Doch als Finn plötzlich als Gefangener in der Legion auftaucht, scheinen alle Pläne hinfällig zu sein. Cleo wird gezwungen, über Finns Schicksal zu entscheiden: Lässt sie sein Gedächtnis löschen oder verurteilt sie ihn zum Tode...

Meinung:
Nachdem mir „Radioactive – Die Verstoßenen“ so gut gefallen hatte, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und wollte unbedingt wissen, wie es mit Cleo, den Rebellen und auch der Legion weiter geht. Die Geschichte setzt zeitlich ziemlich nah nach dem Ende des letzten Teils ein und Cleo befindet sich wieder zurück in der Sicherheitszone. Nachdem sie nun die Freiheit außerhalb erlebt hat, fällt es ihr schwer, sich wieder den ganzen Regeln und dem emotionslosen Zusammenleben in der Legion unterzuordnen. Dennoch merkt Cleo auch schnell, dass ihr die Zukunft der Legion am Herzen liegt und sie das Leben für alle Bewohner besser gestalten möchte. Zwar ist diese Intension über den ganzen Roman hin deutlich erkennbar, aber trotzdem lässt sie sich für meinen Geschmack schon ziemlich bald und auch extrem schnell und einfach von ihrer guten Meinung über ihre liebgewonnenen (Rebellen-)Freunde abbringen. Das fand ich etwas schade, da dadurch der erste Teil und die Freundschaften daraus, bzw. auch was ihr bei den Rebellen wichtig war, etwas in den Hintergrund gerät.

Auch ansonsten verhält sich Cleo oft etwas sehr naiv, impulsiv und leicht steuerbar. Zum einen ist das für ihre Umstände nachvollziehbar, da sie Betrug und ähnliches in der Sicherheitszone nie gelernt hat, aber dennoch musste ich mir darüber mehrmals etwas verzweifelt die Haare raufen.

Obwohl Finn und Zoe auch in diesem Teil eine Rolle spielen, gehen sie leider auch ein bisschen unter, bzw. bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Gleichzeitig erscheinen auch einige neue und interessante Charaktere. So z. B. die Legionsführerin A350, die sich für Cleo einsetzt und bei der man lange nicht so genau weiß, ob sie es ehrlich mit Cleo meint, oder nicht. Oder auch die Dienerin D 560 (später Asha genannt), die in ihrem Leben schon viel mitmachen musste und zu einer wahren Freundin für Cleo wird. Diese Charaktere sind der Autorin wirklich gut gelungen und verleihen dem Buch eine persönliche Note.

Der Schreibstil der Autorin ist wie bereits im ersten Teil extrem frisch, lebendig und zieht den Leser mitten in die Geschichte. Und auch wenn noch der ein oder andere Rechtschreibfehler vorhanden ist, hat mich das eigentlich nie gestört.

Die Handlung selbst ist eigentlich auch ganz spannend und gleichzeitig erfährt man auch wieder ein bisschen mehr über die Hintergründe der Legion und die Abläufe in der Sicherheitszone. Deshalb fand ich es etwas schade, dass die Wendungen und Überraschungen in der Handlung dieses Mal für den Leser zumeist sehr einfach zu erraten waren und die guten Ideen dahinter dadurch etwas gedämpft wurden. Gegen Ende nimmt die Geschichte nochmal richtig an Fahrt auf und überschlägt sich fast. Und auch wenn ich Cleos Entscheidungen am Ende wieder etwas schwer nachvollziehbar fand, ist der Schluss mit diesem fiesen Cliffhanger extrem gemein und führt dazu, dass man unbedingt bald wissen muss, wie es weiter geht.

Fazit:
Auch wenn die Geschichte spannend weiter geht, man viel Neues über die Legion erfährt und der Roman aufgrund des lebendigen und flüssigen Schreibstils extrem schnell gelesen ist, hat mich „Radioactive – Die Vergessenen“ insgesamt leider nicht mehr ganz so überzeugt wie der Vorgänger. Dennoch habe ich das Buch trotz der Kritikpunkte wirklich gerne gelesen und bin schon sehr gespannt wie die ganze Sache weiter- und ausgeht. Am Ende gibt’s gute 3,5 Sterne und die Hoffnung, dass die Autorin im letzten Band das vorhandene Potential wieder vollständig nutzen kann.
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