Cover des Buches Die Interessanten (ISBN: 9783832197452)
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Rezension zu Die Interessanten von Meg Wolitzer

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

von Ginevra vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Eine Gruppe Jugendlicher aus sozial unterschiedlichen Schichten und ihre Lebenswege - zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Rezension

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Ginevravor 9 Jahren
Julie stammt aus einfachen Verhältnissen. Sie nimmt an einem Sommercamp teil, auf das ihre Mutter lange gespart hat, und an dem viele Sprösslinge aus gut betuchten Familien versuchen, ihre Talente in Workshops auszuleben. Julie trifft auf die schauspielerisch begabte Ash und ihren attraktiven Bruder Goodman, auf den talentierten Zeichner Ethan und die Tänzerin Cathy, die unter ihren allzuweiblichen Formen leidet, sowie auf Jonah, den Sohn einer bekannten Folksängerin. Rasch bilden die 6 Jugendlichen eine eingeschworene Clique - sie teilen einen sarkastischen Humor und teilweise elitäre Ansichten. Talent, Ruhm, Selbstverwirklichung - das streben sie an, jeder auf seine/ ihre Weise.
Julie, von ihren neuen Freunden Jules genannt, fühlt sich aufgrund ihrer Herkunft immer minderwertig und schämt sich für ihre ungebildete Mutter und Schwester. Außerdem scheint sie kein besonderes Talent zu haben - nicht mal für die Schauspielerei. Ethan verliebt sich in sie, aber er ist ihr zu unscheinbar und ungepflegt. Sie interessiert sich für Goodman, der eine Beziehung zu Cathy eingeht.
Jahre später wendet sich das Blatt: Jules und Ash haben Kontakt gehalten. Goodman wird polizeilich gesucht und befindet sich auf der Flucht. Cathy hat sich zurückgezogen, Jonah führt sein eigenes Leben fernab der Künste, und aus dem unattraktiven Ethan ist einer der erfolgreichsten Cartoonisten der USA geworden. Doch innerlich sind alle auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück...

Meg Wolitzer, geb. 1959 auf Long Island, ist die Tochter einer bekannten Autorin. Sie studierte und lehrt kreatives Schreiben. Seit 1982 veröffentlichte sie mehr als 11 Romane, die teilweise in den USA auf den Bestsellerlisten landeten.


Allein aufgrund des Titels hatte ich hohe Erwartungen an das Buch - die sich leider nur teilweise bestätigten.
Was macht einen Menschen interessant - für andere und für sich selbst?

Die ersten 300 Seiten fand ich tatsächlich sehr kurzweilig und spannend, aber dann trat die Handlung ziemlich auf der Stelle. Ernste Themen wie Depressionen, AIDS, Krebs, Alter und Tod wurden ziemlich oberflächlich abgehandelt, dagegen waren mir einige Passagen über Kunsttheorie zu ausführlich. Dennoch sind die Charaktere aus dem Leben gegriffen und differenziert dargestellt. Man sieht, dass eine privilegierte Kindheit kein Garant für ein glückliches, erfülltes Leben ist - sondern eher die Persönlichkeit.
Bestimmt kennt die Autorin selbst solche "Interessanten" und verfolgt deren Lebensweg.

Fazit: Der erste Teil bekommt von mir 5 Sterne, der zweite 3 - macht im Durchschnitt 4 Sterne!
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