Rezension zu "Das Echo der Nachtfalter" von Megan E. Moll
Edith fährt mit ihren Freunden Nevi und Frille auf die Nordseeinsel Bortomsiel. Nicht unbedingt um Urlaub zu machen sondern um Edith ihre Zwillingsschwester zu trauern die verstorben ist.
Doch die Insel selbst ist düster, eine bedrückende Stimmung macht sich nicht nur unter den Freunden breit. Hier geschehen geisterhafte, ja mysteriöse Dinge die nicht zu erklären sind....und Edith steht im Mittelpunkt dieser kommenden Ereignisse...
"Niemand wird jemals wieder meine Zwillingsschwester sein. Die Geschehnisse lassen sich nicht mehr umkehren, egal wie sehr ich hoffe und flehe. Wie kann ein Mensch, den es einmal gegeben hat, plötzlich nicht mehr da sein?" (Seite 25/26)
Ein neuer, unglaublich spannender aber auch düsterer, geisterhafte und vor allem mysteriöser Roman aus der Feder von Megan Moll. Und ich muss ehrlich gestehen - ich liebe alle ihre Bücher, aber dieses hier hat mich schlichtweg begeistert und nicht mehr losgelassen.
Der Schreibstil ist wieder packend, langsam aber stetig baut die Autorin eine düstere, ja fast schon beklemmende Atmosphäre auf. Schnell bekommt man als LeserIn das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, eine Gänsehaut schleicht sich beim lesen ein und ab und dann zuckt man bei Geräuschen zusammen.
Die drei Protagonisten haben mich total begeistert. Edith leidet sehr unter dem Verlust ihrer Zwillingsschwester. Hier bringt die Autorin den Verlust sehr nahe an die Leserschaft heran. In Rückblenden durch Erinnerungen merkt man schnell welches besondere Band Zwillinge, auch Edith und Mathilda, verbunden hat. Kann man an ein neues, anderes Leben anschließen?
Ein geschlossener Freizeitpark weckt das Interesse der Drei. Und dort begegnen sie Jaro. Dieser macht sie neugierig...wie kann ein Kind hier alleine leben? Wo sind seine Eltern? Was geht hier vor, in einem Freizeitpark, in dem Menschen wohl auch ihr Leben verloren haben?
Die Freunde merken dass sich die wenigen Bewohner ziemlich komisch benehmen. Touristen sind gar nicht gerne gesehen. Der Wald und überhaupt die ganze Insel ist komisch,man lebt wie unter einer Glaskuppel. Was ist hier geschehen? Welche Geheimnisse teilt das Herrenhaus in dem Florence lebt die ihnen den Schlüssel zur ihrer Wohnung gegeben hat?
Es fällt schwer ein Buch zu beschreiben was mit so vielen Facetten und Gefühlen arbeitet ohne zuviel zu verraten.
Was hier auf jeden Fall wichtig ist- man muss sich auf diese Geschichte einlassen können. Denn sie enthält Wendungen, Überraschungen, Erkenntnisse und so viele, wichtige Zwischentöne wie Liebe, Verlust, Trauer, Loslassen, Freundschaft, Zusammenhalt, das Verschieben der Welten zwischen den Lebenden und Toten. Und ganz klar- jede Menge Spannung die aber komplett aufgelöst wird.
Ein Buch was mich gefesselt und gepackt hat, was mich in Gedanken immer wieder, angenehm zurückholt. Denn das macht die Bücher von Megan Moll aus.
Ganz klare Leseempfehlung!