Cover des Buches Vom Ende an (ISBN: 9783406705076)
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Rezension zu Vom Ende an von Megan Hunter

Tagebuch einer Mutter im Chaos der Naturgewalten

von calimero8169 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Tagebuch einer Mutter - poetisch, dennoch distanziert und unpersönlich. Hat mich deshalb nicht erreichen können.

Rezension

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calimero8169vor 7 Jahren
Inhalt

Eine Frau bekommt ihr erstes Kind, während eine Naturkatastrophe England heimsucht und die Städte verwüstet. Auf der Flucht verschwindet ihr Gefährte, aber neben Schrecken und Barberei
erlebt die Erzählerin auch das intime Glück einer Mutter-Kind-Liebe.

Eindruck

"Vom Ende an" war meine erste Novelle und wird es vermutlich auch bleiben. Der Schreibstil in Form eines Tagebuches, oder Gedankenfetzen hat mich sehr auf Distanz gehalten. Hinzu
kommt, dass es keine Namen gibt - lediglich die Personen mit Buchstaben bezeichnet werden, was mir eine sehr unterkühlte Atmosphäre vermittelt hat.
Der Fokus dieser Novelle liegt klar auf der Mutter-Kind-Ebene und nicht auf der Naturkatastrophe, was mir persönlich nicht ganz so gefallen hat. Die Ausmaß der Flut und die damit verbundenen
Szenarien wurden mehr oder weniger in den Hintergrund gestellt.

Seite 129:
"Wir sind alle entwurzelt, das ist es. Losgerissen, frei schwebend, umhertreibend, alles zugleich. Und das Ende, der Halt, die Anbindung sind nicht in Sicht."

Allein solche Sätze machen die Unsicherheit, Angst und Verzweiflung der Situation deutlich und deshalb konnte ich mir die ausschließliche mütterliche Glückseligkeit der Erzählerin, in einer Zeit, in der ihr ganzes Leben buchstäblich an ihr vorbeischwimmt und die Zukunft ungewiß ist, so gar nicht vorstellen. Es ist mir unbegeiflich, wie ich in einer Phase des totalen Chaos und vor dem Nichts stehend in dem Geruch von Windeln und Sabberfäden auf meiner Kleidung
schwelgen kann. Vielleicht fehlt mir dieVorstellungskraft, weil ich keine Mutter bin.

Fazit

Eine Novelle scheint nicht für mich geschaffen zu sein. Dennoch fand ich die poetische Sprache, sowie die Thematik interessant und die Tagebuchform wäre durchaus reizvoll gewesen, wäre da nicht diese Unpersönlichkeit und Distanz, die mich nicht nicht in ihren Bann ziehen konnte.
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