Rezension zu Vom Ende an von Megan Hunter
Einseitige Gefühlswelt
von Josetta
Kurzmeinung: Tolle Worte. Gewaltige Gefühle zwischen Mutter und Sohn während der Flut. Aber wo blieben Wut, Trauer, Angst und Schrecken?
Rezension
Josettavor 7 Jahren
„Vom Ende an“ besticht ausschließlich durch seine poetische Sprachweise. Kleine, fast gehauchte Szenen in winzigen Abschnitten, welche die verheerende Flutkatastrophe und ihre Folgen fast nur erahnen lassen.
Eine Frau, ihren Namen erfahren wir nie, liegt in den Wehen, als die Wasser in England sintflutartig zu steigen beginnen. Diese Frau begleiten wir geschätzte 15 Monate lang. Eigentlich kann man die Zeitspanne nur anhand Z`s Entwicklungsstadien ableiten, Z ihrem Sohn. Alle anderen Beteiligten tragen ebenfalls nur ihre anonymen Anfangsbuchstaben. Vielleicht wollte Megan Hunter aussagen: Jeder könnte dieser Z, R, O oder G sein. Eine/Einer unter vielen.
Dieses Buch konzentriert sich auf das intime Glück einer Mutter-Kind-Liebe, treffender kann man „Vom Ende an“ nicht beschreiben. Alle anderen Empfindungen wurden verdrängt. Mein größter Kritikpunkt dieses Romans. Warum war kein Platz für Wut, als Z`s Vater sich eines Tages aus dem Staub machte? Wo waren die Angst, die Schrecken, die Ungewissheit, die Trauer? Irgendwo in eine dunkle Ecke gedrängt. An der Oberfläche nur Platz für milchgeschwängerte stillende Stunden, für den Geruch von Z`s Haut, für die Nähe beim Schlafen, für den kleinsten Atemzug des Babys.
Hmmm, ich lege das Buch nachdenklich zurück. Vielleicht lag es an mir, einer Nichtmama. Diese Mutter-Kind-Poesie traf mich nicht. Ich vermisste die greifbaren „Rahmenbedingungen“, sowohl im zwischenmenschlichen, als auch im naturwissenschaftlichen Bereich. Auch die bibelähnlichen Zitate, die an die Schöpfungsgeschichte, die Sintflut und die Schrecken der Offenbarung erinnern, konnten mir diese Rahmenbedingungen nicht liefern.
Ich gebe eine bedingte Leseempfehlung. Mutter/Kindgefühle und Poesie. Bestimmt verzaubert M viele. Und diesen Lesern reichen die gefühlseinseitigen Informationen aus. Mir leider nicht. Einen weiteren Roman dieser Art werde ich jedenfalls nicht lesen. Darum gibt es von mir nur 3 von 5 Sternen.
Eine Frau, ihren Namen erfahren wir nie, liegt in den Wehen, als die Wasser in England sintflutartig zu steigen beginnen. Diese Frau begleiten wir geschätzte 15 Monate lang. Eigentlich kann man die Zeitspanne nur anhand Z`s Entwicklungsstadien ableiten, Z ihrem Sohn. Alle anderen Beteiligten tragen ebenfalls nur ihre anonymen Anfangsbuchstaben. Vielleicht wollte Megan Hunter aussagen: Jeder könnte dieser Z, R, O oder G sein. Eine/Einer unter vielen.
Dieses Buch konzentriert sich auf das intime Glück einer Mutter-Kind-Liebe, treffender kann man „Vom Ende an“ nicht beschreiben. Alle anderen Empfindungen wurden verdrängt. Mein größter Kritikpunkt dieses Romans. Warum war kein Platz für Wut, als Z`s Vater sich eines Tages aus dem Staub machte? Wo waren die Angst, die Schrecken, die Ungewissheit, die Trauer? Irgendwo in eine dunkle Ecke gedrängt. An der Oberfläche nur Platz für milchgeschwängerte stillende Stunden, für den Geruch von Z`s Haut, für die Nähe beim Schlafen, für den kleinsten Atemzug des Babys.
Hmmm, ich lege das Buch nachdenklich zurück. Vielleicht lag es an mir, einer Nichtmama. Diese Mutter-Kind-Poesie traf mich nicht. Ich vermisste die greifbaren „Rahmenbedingungen“, sowohl im zwischenmenschlichen, als auch im naturwissenschaftlichen Bereich. Auch die bibelähnlichen Zitate, die an die Schöpfungsgeschichte, die Sintflut und die Schrecken der Offenbarung erinnern, konnten mir diese Rahmenbedingungen nicht liefern.
Ich gebe eine bedingte Leseempfehlung. Mutter/Kindgefühle und Poesie. Bestimmt verzaubert M viele. Und diesen Lesern reichen die gefühlseinseitigen Informationen aus. Mir leider nicht. Einen weiteren Roman dieser Art werde ich jedenfalls nicht lesen. Darum gibt es von mir nur 3 von 5 Sternen.