Rezension zu "Cybionic – Die unaufhaltsame Einheit" von Meike Eggers
Das erste Drittel war interessant, die Profession der neuen Protagonistin bot so einiges an Möglichkeiten, die Story spannender zu gestalten, aber im Verlauf zog sich alles wie Kaugummi. Die Autorin beschreibt viel zu viele Kleinigkeiten, während der erzählerische Bogen zu flach bleibt. Also von wegen spannender Thriller. Wenn man sowas schreiben will, sollte man auch wirklich "Thrill" reinbringen.
Auch die Charaktere sind fragwürdig, sie agieren zu passiv, wirken fast durchweg so, als hätten sie keinen Plan von nix. Ich habe z. B nicht verstanden, warum Ksen Jahre im Bunker verbracht hat, ihre "Bewegung" wirkte in der Gegenwart wie gerade erst frisch zusammengewürfelt – das machte alles kaum Sinn. Die Erklärun, dass man nicht voraussehen konnte, wann und wie Kathie sich wieder zeigt, reicht als Begründung nicht aus.
Oder diese stoische Weigerung von Sala aka Jay, Fleur auch nur die grundlegendsten Details zu verraten, um was es eigentlich geht. Auf diese Weise kann man bei einer fremden Person wohl kaum etwas erreichen. Aber auch Fleur gab mit ihrer kindlichen Naivität, die kaum zu einer studierten Genetikerin passte, keinen überzeugenden Hauptcharakter ab.
Die neuen Ereignisse am Ende bieten dennoch einiges an vielversprechendem Stoff für einen weiteren, abschließenden Teil, aber ich bin unsicher, ob ich mir das geben will, zumal Teil 3 (noch) nicht als Hörbuch erhältlich ist. Da ich zum Lesen derzeit mehr als genug habe, werde ich daher eine Weile warten, ob das noch kommt.