Rezension zu "Am Horizont wartet die Sonne" von Meike Werkmeister
Es gibt keine Zufälle, es gibt nur Zeichen. Davon ist die Hamburger Autorin Katrin überzeugt. Doch während sie Bücher schreibt, die anderen Orientierung geben sollen, steckt sie selbst in einer Lebenskrise. Bis das Schicksal auch ihr ein Zeichen gibt: Als sie einen Liebesbrief findet, adressiert an einen Filipe in Portugal, beschließt sie, dem Empfänger die Botschaft persönlich zu überbringen. Mit ihrer Freundin Julia reist sie auf eine idyllische Halbinsel an der Atlantikküste, die Heimat des geheimnisvollen Filipe. Bei der Suche nach ihm gerät Katrin unversehens in ein Familiendrama. Und findet etwas, wonach sie gar nicht gesucht hat …
Nach gefühlt monatelangem Regenwetter brauchte ich dringend einen Kopfurlaub, da hat sich sofort Meike Werkmeisters neuester Roman angeboten, denn immerhin sollte es dieses Mal nach Portugal, auf eine fiktive Halbinsel, gehen. Also perfekt, um dem trüben Wetter wenigstens gedanklich entfliehen zu können.
Es hat auch überhaupt nicht lange gedauert und ich war in Sommer-Urlaubs-Stimmung. Diese Kunst, mich sofort an einen Urlaubsort zu transportieren - ganz gleich, ob ich schon einmal da war oder nicht oder er sogar nur fiktiv ist - beherrscht Meike Werkmeister wirklich meisterlich! Kaum war die Protagonistin auf dieser fiktiven Halbinsel angekommen, hatte auch ich das Gefühl Sonne, Wind und Sand spüren zu können.
Absolut entspannend!
Aber nicht nur die bildlichen, ja greifbaren, Beschreibungen konnten mich wieder begeistern, auch die Handlung und ihre Figuren haben mich mal wieder überzeugen können.
Die Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, haben alle einen gewissen Tiefgang, sie haben ihre Stärken und Schwächen und verschiedene Arten mit ihren Fehlern umzugehen und dazu eben ihre eigenen großen und kleinen Geschichten, die nach einigen - auch unerwarteten - Wendungen am Ende ein rundes Bild ergeben.
Das Buch hat mir von Anfang bis Ende so viel Spaß gemacht, dass ich es fast in einem Rutsch durchgelesen habe und am Schluss mal wieder ein wenig traurig war, diese Figuren und diesen Ort verlassen zu müssen. Genau so sollte es sein!
Fazit: Wieder einmal ein unglaublich schönes (auch wieder in der Gestaltung!) Sommer-Sonne-Urlaubsbuch, das mich nicht nur das tatsächliche trübe Wetter hat vergessen lassen, sondern mir auch wieder sehr authentische Figuren vorgestellt hat, von denen ich hoffentlich nicht zum letzten Mal gelesen habe! (4,5 Sterne)