Ich habe von Meinrad Braun zwei andere Bücher („Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die Neue Welt“ und „Tausend Meilen weites Land“) gelesen und muss feststellen, dass Gabun leider an keines der beiden heranreicht.
Warum?
Vermutlich, weil mir der Charakter Bernd Jesper so gar nicht liegt. Zu Beginn lebt er nach der Trennung von seiner Freundin in einem alten Auto auf einem Schrottplatz und zerfließt im Selbstmitleid, bis er das Angebot erhält, mit Wessing, dem Arbeiter auf dem Schrottplatz nach Gabun zu reisen, um als Tourguide betuchte Safari-Teilnehmer zu begleiten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in Afrika auch nur eine Woche überlebt, wenn es um seltene Erden, Diamanten und Naturreservate geht. Da müsste er schon aus anderem Holz sein.
Andererseits weiß Meinrad Braun als studierter Ethnologe, worüber er schreibt. Die Beschreibung von Land und Leuten geht manchmal auf Kosten der Spannung. Schmunzeln musste ich über Jespers Ausführungen über Ameisenvölker, mit denen er die Safari-Teilnehmer unterhält.
Ich habe gehofft, dass Bernd Jesper durch diesen Road-Trip erwachsen wird. Doch scheint ihm das nicht wirklich gelungen zu sein. Der Schrottplatz wird abermals zu seinem Rettungsanker.
Fazit:
Der Roman lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück, weshalb ich hier nur 3 Sterne geben kann.


















