Cover des Buches Restart - Die Begegnung (ISBN: 9781503998339)
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Rezension zu Restart - Die Begegnung von Mela Wagner

Dieses ernste Thema hat mich erstaunlich kalt gelassen

von DrunkenCherry vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das Buch hat mich leider nicht gefangen nehmen können. War mir zu zäh und ich konnte die Emotionen nicht spüren. Schade.

Rezension

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DrunkenCherryvor 7 Jahren
Als ich den Prolog gelesen habe, dachte ich noch, dieses Buch könnte etwas ganz großes werden, da die Sprache hier doch etwas sehr poetisches hatte.
Leider hat sich dieser Eindruck ziemlich schnell gelegt. Die Geschichte über die 27 jährige Leni, die auf einem Klassentreffen ihrer ersten Liebe Paul wieder begegnet, konnte mich zu keinem Zeitpunkt wirklich packen.
Im ersten Drittel passiert eigentlich rein gar nichts, außer, dass die Charaktere vorgestellt werden. Die Autorin versucht, mit viel Gefühl zu schreiben, aber trotzdem hat sie mich zu keinem Zeitpunkt wirklich erreicht.
Wie soll man auch Empathie für Figuren entwickeln, die allesamt unsympathisch sind? Leni ist eine ständig nörgelnde, in Selbstmitleid badende Protagonistin, die in keinster Weise liebenswert war. Anfangs dachte ich noch, ihre raue Schale würde irgendwann abplatzen und den weichen Kern freilegen, doch das passierte nicht.
Man hatte den Eindruck, dass alle Charaktere nur an sich selbst denken. Sollte es in Liebesgeschichten nicht aber auch darum gehen, Opfer füreinander zu bringen? Oder besser: Jemanden so sehr zu lieben, dass man alles für ihn tun würde ohne sich dabei selbst zu vergessen? Hier denkt jeder nur an sich. Ein einziges egoistisches Schlachtfeld der Emotionen.
Die Sprache die mir anfangs noch gefallen hat, wurde mir dann irgendwann auch zu viel. Da aus Lenis Sicht geschrieben wurde, hat der Schreibstil dafür gesorgt, dass sie mir viel älter als 27 vorkam. Da war nichts lockeres. Es war zu abgeklärt und depressiv. Der Roman kam mir einfach vor wie die Schilderung einer Frau um die vierzig, die von einer lieblosen Ehe berichtet.
Rückblicke in Pauls und Lenis Vergangenheit hätten dem Buch gut getan, aber leider erfährt man so gut wie nichts über die frühere Beziehung. Das hätte die Bindung zur Protagonistin deutlich verstärkt.
Das Ende ist dann auch mehr als enttäuschend, soll wohl neugierig machen auf Teil 2, wikt dabei aber eher orientierungslos.
Fazit: Das Buch behandelt richtig heftige Themen - aber davon zu viele und keines so richtig. Es zieht sich wie Kaugummi und hat keine sympathischen Charakere und wirkt dazu im Sprachstil zu "überholt".
Normalerweise gehöre ich zu denen, die eine Reihe auf Teufel komm raus zu Ende lesen, aber hier habe ich wirklich keine Lust auf den zweiten Teil. Schade.
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