Cover des Buches Alice und ich (ISBN: 9783570100479)
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Rezension zu Alice und ich von Melanie Benjamin

Dieses Buch hat mich positiv Überrascht

von CocuriRuby vor 7 Jahren

Rezension

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CocuriRubyvor 7 Jahren

Ich mag den Stil, der sich leicht und flüssig lesen lässt und einen doch gefangen nimmt.

Man wird tatsächlich auch gleich in diese Zeit versetzt, In die Gepflogenheiten und Umgangsformen, ohne dass es gewollt oder gar aufgesetzt wirkt.

Die Figuren die natürlich den echten Vorbildern nachempfunden sind, fand ich ebenfalls gut in Szene gesetzt. Gerade Mr. Dodgson (Lewis Carroll) und Alice Liddell fand ich gut eingefangen – besonders das Wesen von Alice, erinnerte mich an manchen Stellen tatsächlich etwas an die Alice aus dem Roman „Alice im Wunderland“.

Aber auch alle anderen Charaktere wirkten mit all ihren Facetten sehr authentisch.

Besonders spannend fand ich die Verwebung von wirklich existierenden Fotos, Briefen oder Gerüchten bzw. nachweislichen Fakten mit der fiktiven Geschichte.

Die Autorin muss sich sehr lange mit Recherchen aufgehalten haben und sich wirklich mit dem Leben der Personen auseinander gesetzt und hin eingefühlt haben. Dabei alleine ist es aber nicht geblieben, sondern es ist ihr auch gelungen diese zu einer Geschichte zusammen zu setzen und diese glaubwürdig aufs Papier zu bringen. Das wurde sehr geschickt gemacht und die Grenzen verschwimmen dort z.T. sehr unterhaltsam.

Die Geschichte ist dabei ist im Prinzip in drei Teile untergliedert: Die Kindheit von Alice, Alice als junge Dame und als Erwachsene.

Den ersten Teil fand ich wunderbar erzählt und gerade dort spürt man das Mädchen Alice aus dem Buch sehr deutlich.

Der zweite Teil ist nach dem Bruch zwischen Mr. Dodgson und der Familie Liddell gesetzt, welches bis heute nicht aufgedeckt werden konnte, was wirklich geschah.

Dieser Teil hat mir leider weniger zugesagt. Dort driftete die Geschichte leider zu einer recht banalen Unterhaltung ab. Herzschmerz, Ansehen und Drama domminieren die Geschichte. Lichtblick bietet jedoch das Spiel der inneren Alice und der jungen Dame, die sie nach außen hin geben muss.

Der dritte Teil entschädigt einen jedoch, den ich von allen Teilen am meisten mochte.

Dieser Abschnitt von Alices Leben ist auch am wenigsten dokumentiert und somit bot es der Autorin mehr erzählerischen Spielraum, den sie gut genutzt hat.

Es zeigt die Erwachsene Alice bis hin zu alten Frau, die auf ihr Leben zurücksieht, das auch von tragischen Ereignissen nicht verschont blieb. Es gibt sehr berührende Szenen, die mich sehr mitgenommen haben. Trotzdem haftet dem Ganzen eine besondere Hoffnung an. Diese Mischung fand ich wirklich toll.

Fazit

Das Buch ist sehr schön erzählt – es ist berührend und unterhaltsam.

Als Fan von „Alice im Wunderland“ sowieso sehr empfehlenswert, aber das hier ist auch ein Buch für jemanden, der mit dem Wunderland nicht viel am Hut hat.

Ich kann es sehr empfehlen.

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