Cover des Buches Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (ISBN: 9783791522463)
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Rezension zu Felicity Gallant und Das Auge des Sturms von Melanie Welsh

Wenns draußen herbstlich stürmt, dann lest Euch zu Felicity ins ferne Schmugglerstädtchen Wellow....

von Leselady vor 11 Jahren

Rezension

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Leseladyvor 11 Jahren
Felicity Gallant fühlt sich in der Bibliothek des entlegenen Schmugglerortes Wellow immer sehr wohl. Eines Tages trifft sie dort auf einen extrem fremdartig aussehenden Mann mit imposanter Statur und Auftreten. Er ist umgeben von verstreuten Büchern und „auf seinem Schoß liegt ein großer roter Lederband. Er beugt sich darüber, während Tränen über sein Gesicht rinnen“.
Mit dieser ungewöhnlichen Begegnung fängt die Geschichte und auch ein neues und aufregendes Kapitel in Felicitys Leben an.

Felicity selbst hat es nicht leicht. Von ihren Mitschülern wird sie genauso gemobbt und gedemütigt, wie von ihrer schrecklichen, kaltherzigen Großmutter. Ihre schwangere Mutter ist ihr keine große Hilfe und der ständig abwesend wirkende Vater erst recht nicht.

Zudem scheinen sich um ihre Familie große Geheimnisse zu ranken, augenscheinlich weiß jeder mehr als die junge Gallant, doch keiner spricht mit ihr darüber – nur die Andeutungen und Anfeindungen mehren sich. Doch Felicity gibt nicht auf und findet Freunde, die ihr nicht nur helfen, im Verborgen liegende Talente zu wecken, sondern mit ihr zusammen Licht ins Familiendunkel, in die Geheimnisse der legendären Gentry und die Hüterin des Windes bringen…

Informationen zu Buch und Verlag:
• Broschiert: 320 Seiten
• Verlag: Oetinger Taschenbuch; Auflage: 1 (1. Januar 2014)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3841502652
• ISBN-13: 978-3841502650
• Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre
Quelle: http://www.amazon.de/o/ASIN/3841502652/lovebook-21

Über die Autorin Melanie Welsh..

Quelle: ©: Simon Hazelgrove

war zu erfahren..:
Melanie Welsh wuchs in Cowes auf, einer kleinen Hafenstadt an der Nordküste der Isle of Wight. Die besondere maritime Atmosphäre und die atemberaubende Landschaft dort inspirierten sie zu ihrem ersten Roman.
Heute lebt Melanie Welsh gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen an der englischen Ostküste in der Nähe von Southwold.
Quelle: http://www.dressler-verlag.de/buecher/autoren/t-z/details/mitwirkend//15435/26619/Autor/Melanie/Welsh.html

Eindrücke / eigene Meinung:
Felicity Gallant und das Auge des Sturms kam, sah und siegte – auch wenn mit kleineren Schwächen behaftet.
Das gebundene Buch mit seinem traumhaft schönen Cover und der verschnörkelten Schrift ist ein wahrer Augenschmaus. Unterteilt ist es in die Bereiche Herbst, Winter, Frühling und Sommer und angenehmerweise für Segelunkundige mit einem entsprechenden Glossar ausgestattet.

Die Sprache ist einfach verständlich und dennoch fesselnd atmosphärisch. Ich konnte mich beim Lesen sehr gut in Felicitys Gemütszustände, ihre Ängste, Zweifel und Sorgen hineinversetzen, aber auch die Energie spüren, die in ihr pulsiert und ihr Wille, sich aller widrigen Umstände zum Trotz, ihrer familiären Geschichte zu stellen und etwas zu bewegen.

Ich fühlte das aufgewühlte Meer, die peitschende und schäumende Gischt, ebenso wie Felicitys Kampf mit den Wassergewalten und die bizarre Auseinandersetzung mit ihrer teuflisch anmutenden Großmutter.

Faszinierend fand ich das immer noch unter der städtischen Fassade lodernde familiäre Gezänk und das Hirarchie-Gehabe der Bewohner. Wer zu Großelters Zeiten miteinander konnte und verbandelt war, der ist es auch weiterhin und wer sich nicht Grüne war oder sich gar von der Gentry losgesagt hat, der hat auch im Hier und Jetzt einen sehr schweren Stand.
Die Spuren der Vergangenheit ziehen sich unübersehbar durch die gesamte Geschichte und durchwirken sie auf spannende Art und Weise.

Dennoch…. und das sei auch an dieser Stelle angemerkt, bei ganz genauem Hinsehen, gab es hin und wieder kleinere Ungereimtheiten, die aber insgesamt mein Lesevergnügen nicht im Geringsten getrübt haben.
Felicity Gallant segelte von der ersten Seite an in mein Herz und ich bin mir ganz sicher, es war nicht der letzte Turn mit uns beiden.

Ein tolles Jugendbuch, mit einer zeitweise unterschwellig düster/bedrohlichen Grundstimmung, einer jugendlichen Felicity Gallant, die sich sehr stark mit dem Thema Ausgrenzung auseinandersetzen muss, aber einen Weg und Freunde findet, die sie stark und selbstbewusst reifen lassen.

Eine herrliche Herbstlektüre, wenns draußen stürmt und man es sich mit einer heißen Tasse Tee im Warmen gemütlich machen möchte.

Für mich waren es tolle, atmosphärische Lesestunden.
Ein Buch, das ich auf jeden Fall Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen weiterempfehlen werde!


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