Das Buch der Autorinnen Melanie Zechmeister und Elisabeth Unger ist kein reines Kochbuch, sondern eher ein Ratgeber, der sehr viel Hintergrundwissen vermittelt. Die Autorinnen zeichnen den Weg der Nahrungsmittel von Feld, Beet und Baum in den Kochtopf, die Einmachgläser und in die Vorratskammer nach. Der Leser erhält hilfreiche Tipps, wie Obst und Gemüse länger haltbar gemacht werden, u.a. durch einlegen in Essig oder einkochen, einfrieren, dörren oder fermentieren. Diese Methoden bieten sich immer dann an, wenn die Natur mehr liefert, als verarbeitet werden kann.
Zwei Kapitel fand ich besonders lehrreich und informativ: In dem Kapitel “Aus dem Vollen schöpfen“ geht es um Vollkorn, während man in dem Kapitel “Ab in die Speisekammer: eine Liebeserklärung an die Vorratshaltung“ erfährt, wie wichtig eine gut gefüllte Vorratskammer für eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist.
Die Autorinnen stellen 100 außergewöhnliche Rezepte vor, die nicht immer ohne Aufwand zuzubereiten sind. Ich habe das Rezept “Geröstete Blumenkohlcreme mit Belugalinsen und Karotten“ (S. 189) und “Zander aus der Pfanne" (S. 267) nachgekocht. Beide waren geschmacklich sehr gut. Es macht Spaß, in dem Buch zu blättern, weil es mit den zahlreichen Farbfotos auch optisch einiges zu bieten hat.
Ich werde noch viele Gerichte ausprobieren, weil mich das Konzept der Autorinnen überzeugt: regional und saisonal sind wichtige Kriterien. Man braucht keine Zutaten, die vom anderen Ende der Welt herbeigeschafft werden müssen. Ein Kochbuch, das meiner Meinung nach in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf.