Melba Escobar

 3,3 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Die Kosmetikerin und Die Mutter.

Lebenslauf

Melba Escobar, geboren 1976 in Kolumbien, schreibt regelmäßig für die Zeitungen El País und El Espectador. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin hat sie bislang fünf Romane und zwei Sachbücher verfasst. »Die Kosmetikerin« wurde als bester Roman 2016 mit dem kolumbianischen Premio Nacional de Novela ausgezeichnet. Zudem arbeitet Melba Escobar an mehreren Literaturprojekten für Kinder mit. Sie lebt mit ihrer Familie in Bogotá.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Melba Escobar

Cover des Buches Die Kosmetikerin (ISBN: 9783453423367)

Die Kosmetikerin

(17)
Erschienen am 09.09.2019
Cover des Buches Die Mutter (ISBN: 9783453426108)

Die Mutter

(1)
Erschienen am 16.08.2023

Neue Rezensionen zu Melba Escobar

Cover des Buches Die Mutter (ISBN: 9783453426108)
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Rezension zu "Die Mutter" von Melba Escobar

Booklove91
politische Gewalt

Meine Meinung und Inhalt

"Wenn ich mich richtig erinnere, war dein Vater eher ein »ideologischer« Unterstützer, und nach deinen Erzählungen zu urteilen hat er nie in den Bergen zur Waffe gegriffen. Dein Onkel Alfonso hingegen schon. Er hat mitgekämpft, ist schließlich ausgestiegen und hat sich mit einem Bein weniger in die Berge zu den Bauern zurückgezogen, wo ihn bis heute niemand getötet hat." (ZITAT)


Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Cecilia erzählt. Ihr Sohn, Soziologie-Student, Pedro soll ein Guerillero sein und ein Attentat verübt haben, heißt es im Fernsehen. Während Cecilia auf eine Nachricht von ihm wartet, denkt sie an seine Kindheit zurück. Und an seinen Vater, der vor Pedros Geburt starb. Unter mysteriösen Umständen. Mit „Die Mutter“ hat Melba Escobar einen spannenden Roman über politische Gewalt geschrieben.


War Pedro an dem Anschlag beteiligt, Pedro, für den Cecilia sich immer nur ein Leben in Frieden und Freiheit gewünscht hat?

Die Ängste, welche die Protagonistin hegt, übertragen sich während des Lesens, aufgrund des guten Schreibstils der Autorin, auf den Leser.


Für Kolumbien-Fans ist „Die Mutter“ ein Muss, und wer sozialkritische und zeitleich spannende Romane mag, wird an Escobars Buch Gefallen finden.

Mich konnte die Autorin wenig packen mit der Handlung. Zu viel Pedro, zu viele Ängste, zu viel politische Gewalt.


Melba Escobar, geboren 1976 in Kolumbien, schreibt regelmäßig für die Zeitungen El País und El Espectador. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin hat sie bislang fünf Romane und zwei Sachbücher verfasst. »Die Kosmetikerin« wurde als bester Roman 2016 mit dem kolumbianischen Premio Nacional de Novela ausgezeichnet. Zudem arbeitet Melba Escobar an mehreren Literaturprojekten für Kinder mit. Sie lebt mit ihrer Familie in Bogotá.



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Cover des Buches Die Kosmetikerin (ISBN: 9783453423367)
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Rezension zu "Die Kosmetikerin" von Melba Escobar

SalanderLisbeth
Im Haus der Schönheit

Ich hasse alles, was diese nicht biologisch abbaubaren Frauen mit ihren gezupften Augenbrauen repräsentieren. Ich hasse ihre schrillen, gekünstelten Stimmen, als wären sie vierjährige Püppchen, kleine Drogenbaron-Schlampen, die wie ein Phallus in den Körper einer Frau gezwängt sind. Alles ist so verworren, diese Macho-Kind-Frauen verstören mich, sie deprimieren mich, bei ihrem Anblick muss ich daran denken, was alles kaputt und faul ist in diesem Land, in dem der Wert von Frauen an der Größe ihres Hinterns, der Form ihrer Brüste und ihrer Wespentaille gemessen wird. (Auszug Seite 7/8)

Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben zieht die alleinerziehende Karen aus der Provinz in die Hauptstadt Kolumbiens. In Bogotá findet sie einen Job in einem renommierten Kosmetikinstitut in einem mondänen Viertel. Im ‚Haus der Schönheit‘ lässt sich die weibliche Oberschicht  behandeln und vertraut Karen ungewollt alle möglichen Geheimnisse an. Sie spart ihr Geld um schnellstmöglich ihren vierjährigen Sohn nachzuholen, den sie in der Obhut ihrer Mutter in der Hafenstadt Cartagena gelassen hat. 

Haus der Schönheit

Eines Tages behandelt sie die minderjährige Schülerin Sabrina Guzmán, die sich, offensichtlich angetrunken für ein bevorstehendes Date mit einem älteren Mann verschönern lassen möchte. Als Karen erfährt, dass das Mädchen am nächsten Morgen tot aufgefunden wurde, ist sie geschockt und kann an einen vermuteten Selbstmord nicht glauben. Auch die verzweifelten Eltern lassen nichts unversucht, um herauszufinden, was in den letzten Stunden ihrer Tochter geschah. Sabrinas Mutter besucht Karen sogar im Salon, denn die war die letzte, die das Mädchen lebend gesehen hat. Doch Karen hat selbst genug Probleme, die ihr Leben in einen Abwärtsstrudel verwandeln. Sie findet eines Tages ihre Wohnung ausgeraubt vor, auch ihre gesamten Ersparnisse unter der Matratze sind weg. Sie wird von ihrem Vermieter brutal vergewaltigt und dann von dessen Ehefrau aus der Wohnung geworfen. Aus der Not heraus beginnt sie nebenher als Prostituierte zu arbeiten und gerät dadurch ständig in gefahrvolle Situationen. Die traumatischen Erfahrungen und ihr Nebenjob als Callgirl werfen sie aus der Bahn und sie gerät ahnungslos in den Dunstkreis der an dem Tod des Schulmädchens Beteiligten. Der Täter verfügt über ein einflussreiches Netzwerk aus politischen und kriminellen Akteuren und damit gerät Karen in Gefahr.

Eine ihrer Kundinnen ist die 57-jährige Psychoanalytikerin Claire. Sie lebte viele Jahre in Paris und ist jetzt nach der Trennung von ihrem Ehemann in die Stadt zurückgekehrt, die sie eigentlich verabscheut und in der sie sich immer fremd fühlt. Regelmäßig besucht sie den Schönheits-Salon, allerdings mit ambivalenten Gefühlen. Eigentlich misstraut sie den zementierten Klassenschranken, auch wenn sie als gebildete Frau ein Teil davon ist, und verachtet die Arroganz der Schickeria. Von der attraktiven Karen und ihrer Ausstrahlung ist sie aber fasziniert. Als sie bemerkt, dass die schöne Mulattin sich verändert, will sie ihr helfen und schreibt ihre tragische Geschichte auf. 

Ambitioniert und anstrengend

Ich muss zugeben, dass es mir der Roman sehr schwer gemacht hat. Das lag zum einen an den ständig wechselnden Erzählperspektiven. Größtenteils erzählt Claire Karens Geschichte, zwischendurch aber auch ihre Freundin Lucía, teilweise wird auch schon mal mitten im Text die Perspektive ohne einen Hinweis gewechselt. Auch die großen Handlungssprünge machten mir das Lesen sehr anstrengend und dämpften den Lesefluss. Ich hatte ständig das Gefühl etwas verpasst zu haben und war irgendwann des Zurückblätterns müde. Die tote Schülerin spielt anders als nach dem Lesen des Klappentextes vermutet, nur am Rande eine Rolle. 

Vielmehr geht es der Autorin in ihrem multiperspektivisch erzählten Roman neben dem Aufzeigen der wirtschaftlichen Ungleichheiten um den allgegenwärtigen Machismo. Wie ein Kriminalroman inszeniert, ist ‚Die Kosmetikerin‘ doch eher ein Sittenbild der Gesellschaft. Dabei stehen mal nicht die Kartelle oder die Kämpfe der Drogenbarone im Fokus. Escobar zeigt deutlich, dass Kolumbien auch jenseits des Drogenhandels  von mächtigen Clans beherrscht  wird, dass diese mafiösen Strukturen sich zudem in den besseren Kreisen sowie in der politischen Elite ausbreiten und Sexismus und Korruption an der Tagesordnung sind.

Exemplarisch für die gesellschaftlichen Schichten steht der Kosmetiksalon, in dem reiche privilegierte Damen und arme Angestellte aufeinander treffen. Die Frauen, die sich hier behandeln lassen, unterwerfen sich den gängigen Schönheitsidealen. Sie haben ihre Rolle in der patriarchalen Macho-Kultur scheinbar akzeptiert und lassen ihren Frust an Frauen in schwächeren Positionen aus. 

Escobar schreibt sehr ambitioniert mit einigen fast philosophischen Sätzen über die Zustände in Bogotá. Viele schonungslose Passagen werden mit einem großen Hang zur Brutalität geschildert, die mir an die Nieren gingen. Ich fand es an vielen Stellen sehr aufwühlend, aber aufgrund der verwirrenden Erzählweise nicht mitreißend genug, viel zu düster und deprimierend. 

‚Die Kosmetikerin‘ ist der vierte Roman der kolumbianischen Schriftstellerin und Journalistin Melba Escobar. ‚La casa de la belleza‘ wurde 2016 als bester Roman mit dem kolumbianischen Premio Nacional de Novela ausgezeichnet. 

Cover des Buches Die Kosmetikerin (ISBN: 9783453423367)
Ladybugs avatar

Rezension zu "Die Kosmetikerin" von Melba Escobar

Ladybug
Die Kosmetikerin

Unglaublich anstrengend zu lesender Roman, den ich eher in das Genre Thriller einordnen würde. 

Ich konnte zu den beiden Hauptprotagonisten Claire und Karen keine richtige Bindung aufbauen. Wahrscheinlich lag es an dem verwirrenden Schreibstil, der mich sehr oft durcheinander kommen lies. .

Melba Escobar schreibt aus Sicht der Psychoanalytikerin Claire in der „Ich-Perspektive“ und wechselt häufig und einfach so ohne Struktur in die „Vogelperspektive“ zu Karen und weiteren Handlungsdarsteller. Das bringt einen schon ein bisschen durcheinander und sorgte für Verwirrungen, zumal dann auch noch so viele spanische Namen auftauchen.

.

Nicht einfach zu lesen aber aufgrund des doch brisanten Themas von Machenschaften, Korruption, Drogen, Brutalität und Prostitution ist die Kosmetikerin schon lesenswert 

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