Cover des Buches Schildkrötensoldat (ISBN: 9783518427590)
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Rezension zu Schildkrötensoldat von Melinda Nadj Abonji

Die Phaszination der Blumen

von Cleo15 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Regt zum Nachdenken an

Rezension

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Cleo15vor 6 Jahren
Ich muss gestehen, dass ich das Buch nach den ersten Kapiteln zur Seite legen wollte, weil ich mit dem Stil von Frau Abonji nicht so recht warm wurde. Doch dann hat mich die Geschichte doch so sehr interessiert, dass ich das kleine Buch noch zu Ende gelesen habe.

Inhalt:
Zoli ist ein eigenartiger Junge. Nach einem Unfall ist er geistig in sich gekehrt und versteht seine Umwelt nicht mehr. Leider verstehen auch die Menschen in seiner Umgebung ihn nicht mehr. Er lebt für seinen Garten, seine Blumen. Allerdings reicht das seinen Eltern nicht. Sie wollen einen richtigen Helden zum Sohn, zumindest doch aber einen anständigen Mann. Und so muss Zoli zur Soldatenausbildung gehen, denn der Krieg steht vor der Tür.

Charaktere:
Mit Zoli hatte ich eine Art Zerwürfnis. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht vielleicht auch am Schreibstil liegt. Er ist ein netter junger Mann, der sich viele Gedanken macht, die Welt aber leider nicht verstehen kann, da er geistig nicht mehr dazu in der Lage ist. Wenn man es andersherum betrachtet, ist er aber auch ein Philosoph, der neue Denkansätze vermittelt und den Leser dazu inspiriert, sich über die alltäglichen Gedanken hinwegzusetzen und weiterzudenken. Wegen seinem Charakter habe ich das Buch zu Ende gelesen, da er mich phasziniert hat.

Dann gibt es noch Anna. Ihre Erzählsicht wechselt immer mit der von Zoli ab. Sie möchte mehr über das Leben und das Ende von Zoli, ihrem Jugendfreund herausfinden. Ihren Charakter habe ich nicht richtig fassen können. Ich habe ihren Beweggrund verstanden, doch nicht, weshalb sie so ist, wie sie ist. Sie ist innerlich zerfressen, doch kann ich mir nicht vorstellen, dass das alles von ihrer Kindheit kommen soll, von der sie sich auch schon vor so langer Zeit abgewendet hat und die sicherlich nicht so schlimm war.

Schreibstil:
Ich halte viel davon, wenn in einem Buch die allgemeinen Rechtschreibregeln beachtet werden. Es muss nicht pedantisch sein, aber dass Satzanfänge groß geschrieben werden, gehört für mich einfach dazu. Die Autorin hat bei den Abschnitten von Zoli lieber alles klein geschrieben. Das hat mich anfangs sehr verwirrt und auch etwas abgestoßen. Bis zum Schluss konnte ich mich nicht wirklich daran gewöhnen, was es nicht einfach gemacht hat. Ansonsten hat sie eine wunderschöne, detaillierte Sprache gefunden, die vieles im Dunkeln lässt und so die Geschichte interessant werden lässt, ohne mit viel Aufregung und Aktion um sich zu werfen.

Fazit:
Ich vergebe drei Sterne an den Schildkrötensoldaten.
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