Melinda Taub
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Romeos Schatten
The Scandalous Confessions of Lydia Bennet, Witch
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Inhalt (in meinen Worten):
‚Oh Romeo … Oh Romeo‘ … Nein, nicht ganz. Rosalinde hatte Romeo abgewiesen und danach …
14 Tage sind seit dem tragischen Tod von Romeo Montague und Julia Capulet vergangen und Verona leidet noch immer. Statuen der beiden Liebenden wurden aufgestellt – und geschändet. Der Krieg liegt Flach und doch brodelt es. Denn noch immer hassen sich die zwei Häuser (‚Die Pest, auf beide eurer Häuser‘, sagte Mercutio einst) und doch beschuldigen sie sich gegenseitig und mittendrin ist Rosalinde. Viele halten sie für diejenige, die alles erst ins Rollen gebracht hatte. Sie, die Cousine von Julia. Romeo war vor Julia in sie verliebt. Romeo, der Narr. Der sein Herz auf der Zunge trug und sich Hals über Kopf in Julia verliebt hatte.
Rosalinde soll alles wieder richten. Denn der Fürst will sie vermählen. Mit einem Montague.
In Verona treibt ein Mörder sein Spiel mit den Familien und niemand scheint mehr sicher zu sein. Weder die Montagues, noch die Capulets.
Idee:
Was geschah nach ROMEO UND JULIA? Wie haben die Familien reagiert? Wie ging es weiter? Was ist in Verona los? Gibt es überlebende? OH JA!
Wie fühlt sich Rosalinde und was ist mit Bruder Lorenzo?
Die Idee über all diejenigen erneut zu reden, zu ahnen, was aus ihnen geworden ist … Das hat mich selbst schon immer fasziniert.
Erwartungen:
Das Buch liegt schon länger auf meinem Sub. Ich liebe ‚Romeo und Julia‘. Es war meine erste Shakespeare Geschichte und William Shakespeare hat sie einfach unsterblich gemacht. Die Liebe zwischen der jungen Julia und dem Draufgänger Romeo. Sie naiv, er ein Narr. Die Erwartungen waren schon hoch, denn wer traut sich an Romeo und Julia, wenn es nicht gut ist?
Charaktere:
Wir kennen sie. Wir lieben und hassen sie.
Rosalinde. Benvolio. Die Capulets. Montagues. Bruder Lorenzo. Wer noch? Eine Figur, die ich lieber verschweige, weil ich nicht zu viel verraten möchte. Aber sie waren gut. Die Sprache hat gepasst. Die Charaktere haben gut auf einander gespielt.
Stil:
Mir kam ab und zu eine Gänsehaut. Es ist schön geschrieben. Sprachlich hat es in die Zeit gepasst, was eine gute schriftstellerische Leistung ist – oder auch eine gute Übersetzung. Mir hat es wirklich gefallen. Ach, Romeo.
Fazit:
Der Geist von Julia und Romeo schwirrte ständig umher, nicht im wahrsten Sinne des Wortes, sondern mehr gedanklich. Sie zu ehren, ist schwer und doch hat es Melinda Taub ganz gut geschafft. Hier und da gab es ein paar Unstimmigkeiten, aber das ist vollkommen in Ordnung. Rosalinde ist zum Buhmann geworden, aber verdient hatte sie es nicht. Sie konnte doch nichts dafür. Bei ‚Romeo und Julia‘ konnte ich sie nicht leiden, nach allem, was man gehört hatte. Doch nach und nach hat sie hier mein Herz doch wieder weich bekommen.
Es war schön, an all die verlorenen Seelen erneut erinnert zu werden. Ach, Julia. du warst doch noch so jung. Keine 14 und doch verheiratet. Aber du konntest Paris nicht heiraten, weil dein Herz bereits voll mit Romeo war. Wie hätte all das geendet, wenn du Romeo nicht getroffen hättest?
Nun ja, auf die Frage gibt es keine Antwort. Aber dieses Buch gibt möglicherweise doch einen kleinen Einblick in Fragen, die nicht einmal Shakespeare beantworten konnte.
Gesamtbewertung:
Cover: Ist eigentlich ganz süß. Rosen, Rosalinde, Verona. Alles da. 5/5
Titel: ‚Romeos Schatten‘ heißt es auf Deutsch. Im Original ‚Stil Star-Crossed‘. Unser deutscher Titel passt besser. Ist nahelegender. Auch wenn es schon etwas irreführend ist. Romeos Schatten. Tritt jemand in seinen Schatten? Ist es metaphorisch oder buchstäblich gemeint? Schwer zu sagen. Aber hat mich neugierig gemacht. 4/5
Inhalt: Shakespeare reloaded, irgendwie. Denn es ist schon gut erzählt. Inhaltlich hat es mich an die frühere Zeit erinnert. Die Fehder zwischen der Montagues und Capulets spitzt sich richtig zu. Viele sterben noch immer und selbst die Toten werden nicht verschont. Aber natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz – wenngleich hier tatsächlich nicht unbedingt die Liebe im Fokus steht. Was aber gut ist. Denn es ist doch anders, als geglaubt.
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