Cover des Buches Hazel Wood (ISBN: 9783791500850)
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Rezension zu Hazel Wood von Melissa Albert

Märchenhaftes, bezauberndes Buch mit einigen Schwächen

von Nadl17835 vor 6 Jahren

Rezension

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Nadl17835vor 6 Jahren

Nach monatelanger Flucht vor dem Unglück werden Alice und ihre Mutter in New York endlich sesshaft, nachdem sie ein Brief ihrer Großmutter erreicht, der ihr Ableben mitteilt. Doch nach nur wenigen Tagen verschwindet Alices Mutter und eine abenteuerliche Reise beginnt für Alice und ihren Freund Finch,der ein absoluter Fan der Geschichten ihrer Großmutter Althea Proserpine ist, die irgendwo im verwunschenen Hazel Wood gelebt haben soll. Doch gibt es Hazel Wood überhaupt und was ist mit ihrem schauerlichen Märchenbuch, welches realer zu sein scheint als Märchen es normalerweise sind?

Es beginnt geheimnisvoll mit Ella und Althea, deren Geschichte selbst in ein Märchen eingebettet zu sein scheint. Dann folgt die ernüchternde Realität viele Jahre später, in der Alice und ihre Mutter Ella vor etwas nicht Greifbarem fliehen und es scheint beinahe als würde die ominöse und gefährliche Welt der Märchen sie verfolgen. Ich fand Alice nicht sehr greifbar. Sie liebt ihre Mutter über alles und versucht ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, aber irgenwie ist der Funke nicht übergesprungen und ich fand sie nicht unbedingt sympathisch. Ganz anders sieht es bei Finch aus, der sehr lebendig und fröhlich wirkt, immer für allerlei Unsinn zu haben. Super gefallen haben mir die Märchen, die in Kurzform erzählt werden, weil sie so schön düster und böse sind, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Einfach herrlich! Die Idee mit den Märchenfiguren und das Hinterland fand ich ebenso großartig. Aus diesem Grund finde ich, dass die Geschichte sich bis zum letzten Drittel sehr zieht und wenig Spannung bereit hält. Dafür dann aber gegen Ende mächtig aufholt und nochmal alles rausholt, was bis dahin versäumt wurde. Der Schreibstil ließt sich flüssig, auch wenn ich zwischendurch mehr durch die Geschichte gestolpert bin, als dass ich ihr problemlos folgen konnte. Schade empfand ich die Tatsache, dass es kaum Hintergrundinformationen über das Hinterland gibt oder wie Althea und Ella überhaupt dorthin gelangt sind. Erst ganz zum Schluss werden so elementare Informationen gegeben, die mir während des Lesens gefehlt haben und dem ganzen keine Ernsthaftigkeit und keinen roten Faden gegeben haben.

Tolle märchenhafte Idee, die allerdings nicht optimal umgesetzt wurde und gerade am Anfang und in der Mitte viel Potential verschwendet.

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