Harley Quinn (Harleen Quinzel) und Ivy Poisen (Pamela) sind noch Teenager und verlieben sich ineinander. Doch als sie sich kurz trennen, datet Harleen einen Typen, der jemand für sie umbringt. Dieser landet im Knast, während Harleen Bewährung bekommt wegen angeblicher Beihilfe. Sie muss mit ihrer Familie aus Gotham wegziehen. Als sie wieder mit Pam Kontakt aufnimmt, nehmen die beiden an einer medizinischen Studie teil. Die Spritzen verursachen, dass Harleen zeitweise eine neue Persönlichkeit bekommt, die sich dann selbst Harley nennt.
Die Geschichte ist an das Buch „Dr. Jekyll und Mr. Hyde angelehnt“ (was ich selbst (noch) nicht gelesen habe, aber wenn man die Grundzüge kennt, findet man das schnell wieder). Und das passt sehr gut zu Harley. Tatsächlich habe ich schon bei anderen Geschichten über Harley gedacht, dass sie ja eigentlich agiert wie eine Person mit zwei Persönlichkeiten. Früher war sie ja mal Ärztin bevor sie zur verrückten Clownsprinzessin wurde.
In dieser Geschichte ist sie nicht wirklich böse, sondern wird durch die Medikamente nur entschlossener, selbstbewusster, leichtsinniger und vorlauter. Aber auch insgesamt hilft es ihr, dass sie mutiger wird. Nur ist die Nebenwirkung, dass Harleen sich nicht mehr an alle Handlungen von Harley erinnern kann und natürlich Angst hat, dass diese etwas anstellt, was sie wirklich in den Knast bringen könnte.
Die Liebesgeschichte zwischen Pam und Harleen hat mir sehr gefallen. Die passen sehr gut zusammen. Und hier gab es auch kein Liebesdrama, denn von Anfang an haben sie sich ihre Liebe gestanden. Warum sich Pam kurzzeitig von Harleen getrennt hatte, lag an einem persönlichen Problem über das Pam zunächst nicht reden konnte.
Hier werden interessante Themen verarbeitet. Homosexualität, häusliche Gewalt, Schuld/Unschuld, Persönlichkeitsveränderung…
Die Zeichnungen waren in Ordnung, trafen aber nicht ganz so meinen Geschmack. Auch der Joker ist hier aufgetaucht und er hatte eine eigene Interpretation. Was ich an den Zeichnungen mochte, wie diese sich mit Harleys Persönlichkeiten verändert haben. Am Anfang wirkte Harleen wie ein ganz normales Mädchen und am Ende des Buches, sah sie wie die Harley aus, wie man sie aus den anderen Comics kennt. Auch Ivy hat sich in dieser Hinsicht entwickelt. Aber gerade die Farbreduzierung auf einigen Seiten hat mir nicht so gefallen. Wenn schon Farben, dann sollten es bei mir kräftige sein.
Fazit: Der Comic hat mir gut gefallen und hat eine alternative über Harley und Ivy erzählt. Für jüngere Leser ist der definitiv geeignet. 4 Sterne.